Zum Inhalt springen
Eingang Bezirksgericht Rheinfelden
Legende: Das Bezirksgericht Rheinfelden musste sich mit einem Wutbürger befassen, der via Facebook zu Gewalt aufgerufen hatte. Maurice Velati/SRF

Wutbürger im Netz Aargauer wegen Hasstiraden im Internet vor Gericht

Ein 51-jähriger Mann aus dem Bezirk Rheinfelden musste sich am Mittwoch vor dem Bezirksgericht verantworten. Er hatte zu schweren Verbrechen gegen Mitglieder der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Kesb aufgerufen. Die Staatsanwaltschaft forderte eine mehrmonatige Freiheitsstrafe.

Der 51-jährige Schweizer war wegen mehrfacher Vergehen angeklagt. Unter anderem warf ihm die Aargauer Staatsanwaltschaft öffentliche Aufforderung zu Verbrechen oder Gewalttätigkeiten und Beschimpfung vor, wie aus der Anklageschrift hervorgeht.

Der Mann hatte 2015 im öffentlichen Bereich auf seinem Facebook-Account Mitglieder der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Kesb angegriffen und dabei auch zu schweren Verbrechen aufgerufen.

Jeder der mir einen Kopf der kesb bringt, wird belohnt!!!...
Facebook-Eintrag des Beschuldigten

Unter anderem hatte der Mann aus dem Bezirk Rheinfelden dazu aufgerufen, Kesb-Mitglieder zu töten und zu quälen. Dies hat er getan, nachdem im Kanton Zürich eine Mutter ihre beiden Kinder getötet hatte und die Kesb in diesem Zusammenhang in den sozialen Medien in die Kritik geriet.

Am Mittwoch begann der Prozess gegen den Mann. Die Aargauer Staatsanwaltschaft fordert eine zehnmonatige Freiheitsstrafe sowie eine Geldstrafe. Zusätzliche solle eine ältere bedingte Strafe wegen anderer Delikte in eine unbedingte Strafe umgewandelt werden. Ausserdem solle der Mann zwei Jagdgewehre, die er besitzt, abgeben müssen.

Die Verteidigung fordert einen Freispruch für den reuigen Mann. Vor Gericht beteuerte er, dass er zum Zeitpunkt der Facebook-Posts nicht ganz bei sich gewesen sei. Als Schmerzpatient habe er einen Medikamenten-Cocktail intus gehabt. Ausserdem sei er in einer schwierigen privaten Phase gewesen.

Das Urteil des Bezirksgerichts Rheinfelden wird am Donnerstag erwartet.

Meistgelesene Artikel