Junge, kulturaffine und kosmopolitische Menschen möchte die reformierte Kirche Zürich ansprechen. Sie lanciert deshalb das «RefLab – ein reformiertes Laboratorium». Auf Youtube und per Podcast will sie über aktuelle und existenzielle Fragen diskutieren. Verantwortlich für das Projekt ist Stefan Grotefeld, der bei der Reformierten Kirche des Kantons Zürich den Bereich Lebenswelten leitet.
SRF: Stefan Grotefeld, wie wollen Sie junge Menschen für Ihren Lab gewinnen?
Stefan Grotefeld: Auf der einen Seite wollen wir Veranstaltungen auf eine neue Art anbieten. Auf der anderen Seite wollen wir diese neuen Veranstaltungen besser vermarkten für Leute, die gar nicht dabei waren. Wir stellen sie ins Netz als Podcast oder auf YouTube.
Sie haben ja bereits ein Angebot im Bereich Bildung und Kultur. Was ändert sich denn konkret?
Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Wir haben vor einigen Jahren eine tolle Veranstaltung gemacht zum Thema «Künstliche Intelligenz». Tolle Experten. Niemand kam. Wir müssen uns stärker ins Gespräch bringen. Wir wollen umstrittene Fragen im Kontext des Christentums behandeln. Wir wollen so zu Beteiligten werden und herausfinden, was diese Entwicklung für uns persönlich aber auch für die Gesellschaft bedeutet.
Damit wollen Sie junge urbane Leute ansprechen. Nur: Das wollen viele. Warum sollten ausgerechnet Sie das schaffen?
Wir wollen die Leute nicht als Kirche belehren. Wir wollen Fragen zur Diskussion stellen, als Beteiligte und nicht als Experten. Indem wir versuchen lernbereit in solche Gespräche hineinzugehen, glauben wir, dass wir tatsächlich Dinge herausfinden, die junge spirituell interessierte Menschen, fesseln.
Stefan Grotefeld leitet bei der Reformierten Kirche des Kantons Zürich den Bereich Lebenswelten.
Das Gespräch führte Nicole Freudiger.