Der Diplomat Carl Lutz aus dem Appenzellischen Walzenhausen rettete in Budapest während des Zweiten Weltkriegs zehntausende Jüdinnen und Juden vor der Deportation in Konzentrationslager. Über zwanzig Jahre lang vertrat Lutz' Stieftochter Agnes Hirschi sein Vermächtnis. Nun kümmert sich ein neu gegründeter Verein darum.
Die «Carl Lutz Gesellschaft» in Bern will bestehende Aktivitäten weiterführen und neue Projekte entwickeln. Auch die historische Forschung zu Lutz möchte die Gesellschaft anregen.
Besonders am Herzen liegt der Gesellschaft das Thema Zivilcourage. Mit ihren Projekten will die «Carl Lutz Gesellschaft» insbesondere junge Menschen anregen, dem Vorbild von Lutz nachzuleben.
Jahrelang kümmerte sich die Journalistin Anges Hirschi um das Vermächtnis ihres Stiefvaters. Sie ist denn auch die Gründungspräsidentin der neuen Gesellschaft.
Der aus dem Appenzellerland stammende Diplomat Carl Lutz war von 1942 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Schweizer Vizekonsul in Budapest. Dort verschaffte er zehntausenden Jüdinnen und Juden Schutzpässe und Schutzbriefe, um nach Palästina auszuwandern. Dies bewahrte sie vor der Deportation.
Im Februar 2018 wurde das grösste Sitzungszimmer im Bundeshaus West nach Carl Lutz benannt.