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Ein Mann schlägt eine Frau. Gestellte Szene.
Legende: Im Kanton Luzern musste die Polizei im vergangenen Jahr knapp 400 Mal wegen häuslicher Gewalt ausrücken. Keystone/Symbolbild

Zentralschweiz 16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Bereits zum achten Mal organisieren rund 50 Organisationen die Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen». Mit diesen Aktionstagen möchten die Veranstalterinnen auf das Thema Gewalt an Frauen aufmerksam machen. Gleichzeitig will der Kanton Luzern im Rahmen des Sparpakets in diesem Bereich kürzen.

Die diesjährige Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» dreht sich um das Thema Rollenbilder. Diese beeinflussten Wahrnehmung und Verhalten und seien mitverantwortlich für Sexismus im Alltag, sagt Regula Grünenfelder. Sie leitet die Arbeitsgruppe der Region Zentralschweiz. Zu diesem Zweck finden weltweit zwischen dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Freitag und dem Internationalen Menschenrechtstag am 10. Dezember zahlreiche Aktionen gegen Gewalt an Frauen statt.

Mit Bierdeckel gegen Gewalt

In der Zentralschweiz will man absichtlich nicht mit dem erhobenen Zeigefinger auf das heikle Thema der Gewalt gegen Frauen hinweisen, sondern mit einem Augenzwinkern. In rund 20 Restaurants in der Stadt Luzern hat es Bierdeckel mit Karikaturen zum Thema Rollenbilder. «Im Restaurant hat man Zeit und auf die Bierdeckel schaut man. Vor allem wenn es dort schöne Zeichnungen und Karikaturen hat. Wir wollen so neue Möglichkeiten nutzen, um auf das Thema aufmerksam zu machen», sagt Regula Grünenfelder.

Luzern will genau in diesem Bereich sparen

Link zur Kampagne

Im Kanton Luzern laufen derweil die grossen Spardiskussionen rund um das Entlastungsprogramm KP17. Dieses sieht unter anderem auch eine Kürzung von 200`000 Franken bei den Präventionsleistungen bei häuslicher Gewalt vor. Zum Beispiel soll der «Runde Tisch» in der heutigen Form gestrichen werden. Dabei treffen sich Organisationen und Behörden zu regelmässigen Treffen, um sich über das Thema der häuslichen Gewalt auszutauschen. «Es besteht das Risiko, dass die Kontakte, die während der vergangenen Jahre aufgebaut wurden, nun verschwinden», sagt Madeleine Meier vom zuständigen Luzerner Justizdepartement. Das Kantonsparlament diskutiert die Kürzungen in seiner Sitzung Mitte Dezember.

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