Intakt blieben nach der Nacht vom 17. auf dem 18. August 1993 noch die beiden Pfeiler, die Grundkonstruktion und der Wasserturm der ältesten Holzbrücke Europas. Was bis jetzt ungeklärt bleibt, ist die Brandursache.
War eine Zigarette schuld?
An jenem Mittwoch meldete um 0.50 Uhr eine Frau als erste das Feuer auf der Brücke. Es brach auf einem der Boote aus, die damals noch an der Kapellbrücke anlegen durften. Offen ist, ob ein Zigarettenstummel auf einem Boot das Feuer entfachte.
Die Flammen griffen rasend schnell auf ein dutzend andere Boote und die alte Holzbrücke über. Dabei wirkten zahlreiche Spinnweben wie Brandbeschleuniger. Nach etwas mehr als zehn Minuten hatten die rund 150 Feuerwehrleute den Brand allerdings unter Kontrolle.
Zügiger Wiederaufbau
Noch am Morgen nach dem Brand beschloss die Luzerner Stadtregierung, die Brücke wieder aufzubauen. Am 14. April, rund acht Monate nach dem Brand, wurde sie wiedereröffnet.
Der Wiederaufbau kostete rund 3,4 Millionen Franken. Ein Grossteil der Kosten wurde aber durch Versicherung und Spenden gedeckt.
Bilderfrage bis heute ungeklärt
Zehn Jahre nach dem Brand wurden auf der Brücke wieder die Originalbilder unter die Giebel gehängt. Allerdings sind nur 25 der 111 Bilder aus dem 17. Jahrhundert gerettet worden. Sie zeigen Teile der Stadtgeschichte.
Der Luzerner Immobilienbesitzer Jost Schumacher hat vor fünf Jahren für zwei Millionen Franken Kopien sämtlicher Bilder erstellen lassen. Die Stadtregierung will jedoch nicht, dass die Brücke mit diesen Kopien ergänzt wird. Nun haben die Jungfreisinnigen der Stadt Luzern die Initiative «Die Bilder gehören auf die Kapellbrücke» lanciert, mit der sie sich für das Aufhängen der Kopien einsetzen.