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Prüfung eines Schülers.
Legende: Eine Prüfung zum Abschluss der obligatorischen Schulzeit hätte laut dem Luzerner Kantonsrat viele Vorteile. Keystone

Zentralschweiz «Abschlusstest für Volksschüler unnötig»

Auch wer einen Lehrvertrag bereits in der Tasche hat, soll bis ans Ende der Schulzeit lernen. Der Kantonsrat Luzern hat deshalb den Regierungsrat beauftragt, die Einführung eines Abschlusstests für die Volksschule zu prüfen. Der Luzerner Lehrerinnen und Lehrerverband LLV hält nicht viel davon.

Ein Abschlusstest am Ende der obligatorischen Schulzeit habe mehrere Vorteile, sagte Adrian Bühler (CVP). Er motiviere auch die, die bereits einen Lehrvertrag hätten, zum Lernen. Zudem werde die Volksschule aufgewertet. Diese sei heute die wohl einzig Schule, die ihre Absolventen ohne Abschlussprüfung entlasse.

SVP, SP und Grüne hielten wenig von Bühlers Vorschlag. Ein Abschlusstest sei kein taugliches Mittel, um unmotivierte Schüler zu motivieren, sagte Jacqueline Mennel (SP).

Katharina Meile (Grüne) befürchtete, dass ein Abschlusstest Fehlanreize schaffen könnte und das letzte Schuljahr zu stark auf den Test ausgerichtet werde. Willi Knecht (SVP) sagte, Bühlers Vorschlag sei gut gemeint, er bringe aber den Beteiligten nur Mehrarbeit.

FDP und GLP unterstützen den Vorschlag der CVP. Ein Abschlusstest könne durchaus Sinn machen, sagte Guido Bucher (FDP). Markus Baumann (GLP) sagte, das Anliegen sei prüfenswert, obwohl es nicht kostenneutral umzusetzen sei. Der Rat überwies das Postulat mit 62 zu 43 Stimmen.

Lehrerverband bedauert

Der Luzerner Lehrerinnen- und Lehrerverband bedauert den Entscheid des Kantonsparlaments. Schülerinnen, Lehrer und künftige Lehrmeister hätten bereits heute, ohne Abschlusstest, genug in den Händen, um die Leistungen beurteilen zu können, sagte Annemarie Bürkli, Präsidentin des Verbandes gegenüber Radio SRF. «Es braucht keine weiteren Beurteilungen», so Bürkli.

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