Das kantonale Sozialamt hat die Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz in Auftrag gegeben. Laut dem Bericht sind Zugezogenen im Pensionsalter häufig überfordert mit Pflegedienstleistungen, Spitexangeboten, Sozialversicherungen sowie Anmeldung und Umzug in Alters- oder Pflegeheime.
Hinzu komme, dass man in vielen anderen Ländern die Institution Altersheim gar nicht kenne, sagt Jris Bischof, die Leiterin des kantonalen Sozialamtes. Aus diesem Grund - und weil sie mit dem hiesigen System nicht vertraut seien, nutzten sie die Angebote nicht. Auch gebe es oft Vorurteile gegenüber staatlichen Institutionen, negative Erfahrungen sowie Sprachprobleme.
Zugang soll vereinfacht werden
Laut Jris Bischof versucht man jetzt, den betagten Migrantinnen und Migranten den Zugang zu solchen Angeboten zu erleichtern. Aufgrund der Erkenntnisse der Studie könnten die Informationslücken innerhalb des Kantons geschlossen werden. Das Thema «Migration im Alter» werde in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen. Schätzungen zufolge bleibe ungefähr ein Drittel der Personen im Pensionsalter in der Schweiz, ein Drittel ziehe es ins Herkunftsland zurück und ein Drittel - vor allem aus finanzkräftigen Schichten - pendle zwischen zwei Nationen.
Bestehende Vorurteile
Viele Bedürfnisse der älteren Migrantinnen und Migranten deckten sich mit jenen der Einheimischen, so Jiris Bischof weiter. Auch sie lebten beispielsweise so lange wie möglich in der eigenen Wohnung. Einige der befragten Migrantinnen und Migranten befürchten, wegen ihrer Herkunft, Ethnie oder Religion in Alters- und Pflegeheimen nicht akzeptiert oder schlecht behandelt zu werden. Verbreitet ist auch die Vorstellung, dass ein Heimeintritt wegen der hohen Kosten dereinst gar nicht möglich ist.