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Die Feldmusik in Marschmusikformation.
Legende: Die Feldmusik Knutwil möchte via Crowdfunding eine neue Tuba für 15'000 Franken anschaffen. zvg (Feldmusik Knutwil)

Zentralschweiz Auf neuen Wegen zur neuen Tuba

Die Finanzierung von Projekten mittels Crowdfunding ist nichts Neues: Seit einigen Jahren erfreut sich dieses Finanzierungsmodell grosser Beliebtheit - besonders kulturelle Projekte finden rege Unterstützung. Neu macht auch die Luzerner Kantonalbank mit und lanciert eine eigene Plattform.

Crowdfunding ist ein Finanzierungsmodell, bei dem zahlreiche Personen frei wählbare Beiträge leisten, um ein Finanzierungsziel zu erreichen. Die Initianten legen auch Gegenleistungen fest.

Die Luzerner Kantonalbank lanciert als erste Kantonalbank in der Zentralschweiz eine eigene Crowdfunding-Plattform. Die Luzerner Kantonalbank hat nach eigenen Angaben einen siebenstelligen Betrag investiert.

Auch die Raiffeisenbank hat in der Ostschweiz ein Crowdfunding- Pilotprojekt und will dies im Laufe des Sommers in die Zentralschweiz ausdehnen. Die Banken sehen sich als Vermittler zwischen Geldgebern und -nehmern.

Eine neue Tuba für Andy

Die Luzerner Kantonalbank präsentiert zum Start ihrer neuen Crowdfunding-Plattform neun Projekte. Eines davon stammt von der Feldmusik Knutwil; sie benötigt eine neue Tuba für ihren Bassisten Andy. Das Ziel: Innert 3 Monaten möchten sie Spenden im Gesamtwert von 15'000 Franken erhalten.

«Crowdfunding ist bei unseren Sammelaktionen ein weiteres Standbein, wir erhoffen uns via Internet neue musikbegeisterte Geldgeber ansprechen zu können», sagt Beni Hodel, Präsident der Feldmusik Knutwil. Sponsorenbriefe und persönliche Spendeanfragen seien aber nach wie vor wichtig.

Gratisplattform auch ein Geschäft für die Bank

Die Präsentation von Projekten auf der Plattform ist kostenlos. Wird das Finanzierungsziel in der genannten Frist erreicht, erhält die Feldmusik Knutwil 93 Prozent des Geldes, der Rest fliesst der Luzerner Kantonalbank zu. Kommt das Geld nicht zusammen, steht die Feldmusik mit leeren Händen da. «Es ist den Versuch wert, wir gehen ja kein Risiko ein», sagt Präsident Beni Hodel.

Crowdfunding auch für Wirtschaft

Die LUKB will die Erfahrung mit Crowdfunding für die Wirtschaft weiterentwickeln. Firmen sind angesprochen, KMU und Start-up-Unternehmen, die auf diesem Weg ein neues Produkt testen und finanzieren lassen wollen. «Dank der Crowd kann ein Unternehmen zu Geld kommen, welches es wegen Kreditregeln von der Bank nicht erhalten würde», sagt Daniel von Arx, Mediensprecher der Luzerner Kantonalbank.

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