Seit fünf Jahren versucht die kantonale Kulturförderung in Obwalden mit dem Projekt «klingendes Klassenzimmer» die Musik wieder vermehrt in die Schule zu bringen. Aufgrund des positiven Echos lancieren Kanton und Musikschulen jetzt ein weiteres Projekt unter dem Titel «Oh myys liäbs Obwaldnerländli».
Ziel des Projekts ist es, den Schülerinnen und Schülern die einheimischen Volks- und Jodellieder näher zu bringen. Aus insgesamt fünf Gemeinden haben die Schulkinder der 1. bis 4. Primarklasse mitgewirkt.
Instruiert wurden sie und die Lehrpersonen von den beiden Jodlerinnen Petra Vogler-Rohrer und Andrea Rohrer-Rohrer, welche jetzt auch die Konzerte leiten.
«Schon vom Grosi davon gehört»
Bereits das erste Konzert am Montag in Stalden war ein voller Erfolg. Sowohl Publikum wie auch Kinder waren begeistert. «Zuerst war ich etwas aufgeregt, aber danach war es super», sagt beispielsweise Schülerin Andrea. Jodeln finde sie super, denn bei dieser Musik könne sie sich so schön austoben und so richtig laut singen. Auch Aron war vom Projekt begeistert, auch wenn er die Lieder vorher nicht kannte: «Ich habe aber vom Grosi schon von diesen Liedern gehört.»
Lieder, welche früher schon gesungen wurden, den Kindern wieder bekannt zu machen, dies sei genau das Ziel des Projekts, sagt auch der Obwaldner Bildungs- und Kulturdirektor Franz Enderlin. «Wir haben so ein reiches Volksliedgut, welches teilweise fast vergessen geht», sagt der Regierungsrat. Und so könne man auch die Kinder motivieren, wieder vermehrt zu singen. «Wir setzen mit den Volksliedern jetzt einmal einen Akzent, natürlich gäbe es auch andere schöne Lieder», erklärt Enderlin.
Volkskultur nicht mehr ghettoisiert
Begeistert ist auch Christian Sidler, welcher als kantonaler Kulturförderer das Projekt mit seinem Team umgesetzt hat. Er habe auch eine Rückmeldung einer Lehrperson erhalten, welche kritisch eingestellt war. Diese sei jetzt jedoch begeistert. «Es ist auch eine Entwicklung, dass die Volkskultur nicht mehr so ghettoisiert wird und auf eine breitere Akzeptanz stösst», sagt Sidler.
Bei den Konzerten sind die jeweiligen Kinder des entsprechenden Ortes zu sehen. Diese werden immer von den bekannten Volksmusikanten Edy Wallimann (Klarinette) und Clemens Gerig (Akkordeon) begleitet. Ziel sei es, beim Zentralschweizerischen Jodlerfest, welches im Juni in Sarnen stattfindet, möglichst alle 700 Kinder auch gemeinsam auf eine Bühne zu bringen, so Christian Sidler.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr