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Aussenansicht des Frauenklosters in Sarnen.
Legende: Im Sarner Frauenkloster entsteht ein benediktinisches Zentrum. SRF/Stefan Eiholzer

Zentralschweiz Benediktinisches Zentrum in Sarnen geplant

Im Kloster St. Andreas in Sarnen ist ein benediktinisches Zentrum geplant. Unter dem Dach des Frauenklosters sollen mehrere Ordensgemeinschaften ihren Lebensabend verbringen. Später will man in Sarnen Pilgern Wissenswertes über den Benediktinerorden vermitteln.

Das Problem kennen viele Klostergemeinschaften: Sie werden immer weniger und sie werden immer älter. Im Benediktinerinnenkloster in Melchtal leben noch 15 Schwestern. Sie haben ein Durchschnittsalter von 85 Jahren.

Ähnlich ist die Situation der Benediktinerinnen, die im luzernischen Wikon in der Marienburg leben. Viele der Schwestern sind auf Pflege angewiesen.

Der Alltag ist für diese Gemeinschaften kaum mehr zu bewältigen. Nun sollen sie im Benediktinerinnenkloster St. Andreas in Sarnen ein neues Zuhause bekommen.

Mehrere Gemeinschaften unter einem Dach

In Sarnen ist ein benediktinisches Zentrum geplant. Das geschlossene Frauenkloster, in dem auch nur noch eine Handvoll Schwestern lebt, soll altersgerecht umgebaut werden. Geplant sind rund 30 rollstuhlgängige Zimmer. Ziel ist, dass in einem ersten Schritt die beiden Klostergemeinschaften von Wikon und Melchtal nach Sarnen ziehen, wo sie weiterhin als Gemeinschaft leben aber besser betreut werden können.

Auch andere Gemeinschaften willkommen

Zu einem späteren Zeitpunkt sei es denkbar, dass auch andere Ordensgemeinschaften nach Sarnen ziehen, sagt Heidi Kälin, die Generaloberin der Luzerner St.-Anna-Schwestern. Auf sie geht die Idee des benediktinischen Zentrums zurück. Es sei wichtig, dass die Ordensfrauen auch im Alter in der für sie gewohnten Gemeinschaft leben könnten. In einem öffentlichen Altersheim fühlten sich die Schwestern oft nicht wohl.

Weitergehende Pläne

In Sarnen werden aber noch weitergehende Pläne gewälzt. In einem zweiten Schritt soll das Kloster als Wallfahrtsort gestärkt und ein Angebot für Pilger entstehen. Sie denke an ein Pilger-Café und an einen Klosterladen, sagt Heidi Kälin. Zudem möchte man das Kloster St. Andreas zu einem Ort machen, an dem sich Interessierte über das Klosterleben und den Benediktinerorden informieren können.

Getragen wird das Projekt von einer gemeinnützigen Stiftung. Sie finanziert die baulichen Massnahmen und wird den Betrieb, also auch die Pflege der Schwestern, organisieren. Der Zeitplan sieht vor, dass die erste Etappe in zwei bis drei Jahren realisiert ist.

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