Das Haus an der Sternmattstrasse in Luzern steht seit Jahren leer. So haben es die 2012 verstorbenen Besitzer in ihrem Testament verlangt. Eine Stiftung ist heute Eigentümerin des Hauses. Sie müsse den Willen der Stifter umsetzen und habe darum die Anzeige wegen Hausfriedensbruch eingereicht, erklärt der Sprecher der Stiftung gegenüber dem «Regionaljournal». Ein Ultimatum für eine Räumung gebe es nicht.
Die Staatsanwaltschaft prüft die Anzeige und entscheidet dann über das weitere Vorgehen. Die Luzerner Polizei habe laut ihrer Auskunft zur Zeit keinen Auftrag einzuschreiten.
Bereits im April hatte eine Gruppe unter dem Namen «Gundula» während knapp drei Wochen eine Villa in Luzern besetzt. Die Besetzer zogen ab, nachdem ihnen der Eigentümer eine Frist gesetzt hatte und die Staatsanwaltschaft mit der Zwangsräumung drohte. Die Untersuchungsbehörde ermittelt gegen mehrere mutmassliche Beteiligte wegen Hausfriedensbruchs.
«Leerstand ist ein Skandal»
Unterdessen hat auch das Luzerner Asylnetz reagiert. Zur Zeit müssten Hunderte von Asylsuchenden in unterirdischen Anlagen leben, während im Kanton Luzern Häuser gebe, die seit Jahren leer stünden, schreibt es in einer Mitteilung. Das Asylnetz fordert die Luzerner Regierung auf, sich gegen den Leerstand von Häusern auszusprechen. Der Fall des besetzten Hauses in Luzern sei ein Skandal. Die Regierung solle mit der Stiftung Kontakt aufnehmen und sich dafür einsetzen, dass das Haus belebt werde.