Der Familienvater war mit seinen zwei Kindern kurz vor Mittag in der Nähe des Bahnhofs Stans unterwegs, als er beim Bahnübergang das Signal missachtete, wie die Kantonspolizei Nidwalden mitteilte. Plötzlich gab es kein Zurück, aber auch kein Vorwärts mehr, denn die Barrieren hatten sich just dann geschlossen, als das Auto auf den Geleisen stand. «Wir haben uns auch gefragt, wieso er und seine Kinder nicht sofort ausgestiegen sind, aber er hat offenbar nicht realisiert, dass er auf einem Bahngeleise steht», sagt Pius Bernasconi von der Nidwaldner Polizei. Bei der Familie handelt es sich um Touristen aus dem arabischen Raum.
Zivilcourage eines Einheimischen
Ein einheimischer Autofahrer, der hinter der Schranke in einem Fahrzeug wartete, reagierte blitzschnell. Der Mann sah den stehenden Zug im Bahnhof Stans und wusste intuitiv, so der Polizeisprecher, dass der herannahende Zug aus der Gegenrichtung kommen musste. «Der Mann lief auf den Gleisen dem herannahenden Zug winkend entgegen, nur so konnte der Lokführer noch rechtzeitig bremsen», sagt Pius Bernasconi. Der Zug kam rund 45 Meter vor dem Übergang zum Stehen.
Keine Warnsignale für Lokführer
Bei der Zentralbahn zeigt man sich ausserordentlich froh, dass der Vorfall glimpflich ausging. «Der Lokführer hat keine Warnsignale, wenn ein Auto die Gleise blockiert», erklärt Zentralbahn-Mediensprecher Peter Bircher, «wenn hingegen die Barriere beschädigt wird, dann erhält der Lokführer Warnsignale und es kann sogar eine automatische Bremsung ausgelöst werden».