Mit den heutigen Nationalstrassen ist der eher einer komfortablen Parkstrasse ähnelnde Bau aus den 1950er-Jahren kaum vergleichbar. Die Einfahrten waren äusserst kurz. Markierungen, Pannenstreifen und Leitplanken fehlten weitgehend. Nebst Autos verkehrten auf der Fahrbahn auch Pferde-Fuhrwerke und andere landwirtschaftliche Fahrzeuge. Ursprünglich wurde sie zudem von Fussgängern und Bahngeleisen gequert.
Die neue Strasse war eine Attraktion. An Lärm und Abgasen störten sich viele Bürger erst später. «Die harmonische Linienführung hat die betroffene Landschaft nicht nur nicht verschandelt, sondern geradezu bereichert», hielt die damalige Zeitung Vaterland in einer Sonderbeilage fest.
Erste Autobahn nur wenig befahren
Autobegeisterte nutzten die neue Betonpiste, um zu testen, welche Tempi ihre Wagen hergaben. Verbindliche Höchstgeschwindigkeiten wurden erst 1973 eingeführt.1950 waren in der Schweiz gerade mal 147'000 Autos registriert. Heute sind rund 4,4 Millionen Schweizer Autos unterwegs.
Die Schnellstrasse, die der Kanton Luzern selber bezahlte, war eine schweizweite Pionierleistung. Sie sollte die Stadt Luzern schneller mit den Innerschweizer und den Berner Touristenorten verbinden.