Die Flüchtlingskrise war ausschlaggebend dafür, dass das Kunstprojekt jetzt Halt in Zug macht. Während des gewaltigen Flüchtlingsstromes Richtung Europa wollte auch das Zuger Kunsthaus ein Zeichen für Toleranz setzen. Deswegen hat man das Gespräch mit Emilia und Ilya Kabakov gesucht.
Das russische Künstlerpaar ist seit 11 Jahren mit seiner Idee des «Ship of Tolerance» auf der ganzen Welt unterwegs. In jeder Stadt wird mit Einheimischen ein neues Schiff gebaut und das Segel aus neuen Bildern zusammengenäht, welche vor Ort zum Thema Toleranz entstehen.
«Junge Leute sollen sich für Toleranz einsetzen. Auch reiche Kinder aus Zug»
Zug ist ein reicher Kanton und steht nicht im Zentrum des Flüchtlingsstroms. Trotzdem passe das Schiff nach Zug, sagt Kuratorin Sandra Winiger: «Hier haben ganz unterschiedliche Leute zusammengearbeitet. Unter den 115 Schulklassen sind Kinder aus reichen Familen, aber auch Flüchtlinge aus Deutschkursen.»
Künstlerin Emilia Kabakov ergänzt: «Es ist wichtig jungen Leuten die Möglichkeit zu geben, über ihre Wünsche zu reden und sich für Toleranz einzusetzen. Das gilt auch für reiche Kinder aus Zug.»
Für Amnesty International hört Toleranz bei Glencore auf
Das Toleranz-Projekt geht nicht ohne Nebengeräusche über die Bühne: Neben vielen Privaten unterstützen auch verschiedene Institutionen und Firmen das Kunstprojekt. So auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. Diese will aber nicht mit Namen verdankt werden. Das, weil sie nicht zusammen mit dem Zuger Rohstoffkonzern Glencore im Programmheft erscheinen will.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr