Zentralschweiz - Das Zentralschweizer Pilz-Mekka wächst
Gleich drei grössere Pilz-Produzenten gibt es in der Region. Nun baut der eine, der Kernser Edelpilze-Züchter, die Produktion massiv aus: Es entsteht eine Fabrik, in der jede Woche mehrere Tonnen Pilze wachsen. Und die Nachfrage reisst nicht ab.
Die grössten Konkurrenten des Kernser Pilz-Produzenten sind die Wauwiler Champignons AG aus dem Kanton Luzern sowie die Gotthard-Bio-Pilze AG, welche in den Kantonen Uri und Nidwalden produziert. Sie gaben kürzlich bekannt, dass sie künftig zusammen spannen.
Der Kernser Sepp Häcki züchtet bereits seit 20 Jahren Pilze - zum Beispiel den Shiitake oder den Kräuterseitling. Bisher tat er dies an verschiedenen Standorten. «Das war nicht effizient und führte zu zu grossen Kosten», sagt Häcki, «deshalb haben wir uns für einen Neubau entschieden, der alles unter einem Dach vereint.»
Die Fabrik, etwas ausserhalb von Kerns im Kanton Obwalden, fällt schon von weitem auf: Auf drei Stockwerken mit insgesamt rund 10'000 Quadratmetern Fläche wird dort künftig produziert. Der vierte Stock beherbergt alleine die ganzen technischen Apparaturen.
Dank der Vergrösserung kann Sepp Häcki nach eigenen Angaben den Pilz-Absatz mehr als verdoppeln: «Bereits in den ersten Monaten werden wir zehn bis zwölf Tonnen Pilze pro Woche ausliefern. Vor allem an Grossverteiler, aber auch ins Ausland.» Unterdessen mache der Umsatz im Ausland den grösseren Teil aus, so Häcki weiter.
Erfolg mit Pilz-Substrat
Er züchtet in seiner Fabrik aber nicht nur Pilze, sondern produziert auch Pilz-Substrat, also den Nährboden für die Zuchtpilze. Dieser besteht aus Holz- und Pflanzenfasern, Getreide, viel Wasser und Pilzfäden, dem so genannten Myzel.
Um dieses Gemisch effizient herzustellen, hat Sepp Häcki zusammen mit seinem Sohn Patrick eine vollautomatische Mischmaschine entwickelt. Für diese Innovation ernteten die beiden 2014 den agroPreis, einen Preis für Innovationen in der Schweizer Landwirtschaft.
Von diesen Mischmaschinen haben die Häckis gerade zwei Stück in der neuen Fabrik installiert. Zusammen könnten sie, voll ausgelastet, wöchentlich bis zu 600 Tonnen Pilz-Substrat mischen. Dieses verwenden die Kernser für ihre eigene Pilz-Zucht, der grössere Teil wird aber an ausländische Pilzproduzenten verkauft.
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