Noch ist sein Direktionsbüro nicht vollständig geräumt, Kisten stehen herum, vereinzelt Akten. Er habe ja Zeit, meint Kurt Imhof und schmunzelt. In der SHL sind derzeit Ferien, das Gebäude ist praktisch verwaist.
Etwas Wehmut schwinge schon mit, aber er habe kein Problem zu gehen. Und er wolle richtig gehen, nicht noch irgendwelche Nebenjobs oder Mandate behalten: «Ein Abschied ist ein Abschied.»
Peter Kämpfer ist seit bald 20 Jahren Direktor des Park Hotel Weggis. Ganz zu Beginn seiner Ausbildung sei Kurt Imhof sein Lehrer gewesen, erinnert er sich - ein guter Lehrer mit viel Sinn für Humor.
«Alle persönlich gekannt»
Ähnlich tönt es bei weiteren Ehemaligen, beispielsweise bei Patrick Peukert, derzeit General Manager des Bayview Hotel in Yangon in Myanmar. «Man hatte das Gefühl, er hätte alle persönlich gekannt.» Diese persönliche, direkte Art habe auch ihn beeindruckt, pflichtet Dany Lützel bei, derzeit Direktor des Hotels Kempinski in Changqing in China. Das versuche er in seinem Alltag auch selbst umzusetzen.
Eine besondere Beziehung zu Kurt Imhof hat aber Rico Haus vom The Menjangang in Bali. Imhof habe ihm eine zweite Chance gegeben, obwohl er eigentlich bereits aus der Schule raus gewesen sei. Da habe er tatsächlich intensiv intervenieren müssen, sagt Imhof: «Aber Paradiesvögel, die das Zeug zum Hotelier haben, sind mir halt sympathisch.»
Nun will Kurt Imhof vor allem etwas ausspannen und reisen. Und - sofern es klappt - möchte er eine Saison mit einem Zirkus auf Tour gehen, «als Ticketverkäufer oder Plakatkleber», lacht er. Ganz getreu seinem Motto: «Ein Hotelier ist und bleibt ein kultivierter Zigeuner.»
Regionaljournal Zentralschweiz, 17.30 Uhr