Plötzlich ging alles schnell: Eigentlich wollte das Staatssekretariat für Migration (SEM) das Bundesasylzentrum auf dem Glaubenberg erst im Sommer 2016 in Betrieb nehmen. Wegen der steigenen Gesuchszahlen zogen aber bereits vor einem Monat die ersten Asylsuchenden in die Militärunterkunft ein.
«Abläufe haben sich eingespielt»
«Innert fünf Tagen mussten wir 300 Personen unterbringen», sagt Adrian Arbogast von der Firma ORS, die das Zentrum im Auftrag des Bundes führt. «Dabei kam es auch zu einigen Schwierigkeiten», räumt er ein. Inzwischen habe sich der Betrieb aber gut eingespielt. Gegenwärtig sind knapp 170 Männer und 85 Frauen auf dem Glaubenberg untergebracht, mehr als 30 von ihnen sind minderjährig.
Davon zeigten sich anlässlich einer Begehung vom Donnerstag auch die Behörden überzeugt. Das Zentrum sei gut geführt, sagte Barbara Büschi, stellvertretende SEM-Direktorin. Sie dankte der Obwaldner Regierung für deren Entgegenkommen bei der Eröffnung.
Kleidersammlung in Sarnen
Auch Regierungsrätin Maya Büchi ist zufrieden mit dem Betrieb im Zentrum: «Es läuft gut, auch wenn es immer wieder anderslautende Gerüchte gibt. Doch meistens ist nichts dran.» Das bestätigt auch Polizeikommandant Stefan Küchler, gravierende Vorkommnisse seien ihm nicht bekannt. Und in Sarnen habe man sich an die neuen Gäste langsam gewohnt, die per Bus tagsüber ins Dorf können. Bereits wurde eine Kleidersammlung durchgeführt, und auch bei den geplanten Beschäftigungsprorgrammen wollen sich Freiwillige engagieren.
Im Zentrum wird täglich Deutsch unterrichtet, zudem helfen die Bewohnerinnen und Bewohner bei der Essensausgabe und sie können Sport treiben. Für die Kinder gibt es ein Spielzimmer. In den Schlafräumen mit Doppelbetten sind jeweils 20 Personen untergebracht.