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Praxisassisstentin geht Krankendossiers durch.
Legende: Noch auf Papier, künftig im Computer: Patientendaten sollen künftig elektronisch gespeichert werden. Keystone

Zentralschweiz «Der Datenschutz ist der Knackpunkt beim Patientendossier»

Laborwerte, eine Diagnose oder der Austrittbericht des Spitals: Solche Gesundheitsdaten werden immer häufiger elektronisch erfasst. Ein elektronisches Patientendossier soll in Zukunft jede Person in der Schweiz haben können. Das bringt für Zentralschweizer Spitäler grosse Herausforderungen.

Das elektronische Patientendossier bringt die Spitäler in der Region in Zugzwang. Sie müssen die hausinterne Digitalisierung vorantreiben, damit der elektronische Austausch von Gesundheitsdaten überhaupt möglich wird.

Beim Luzerner Kantonsspital wird aktuell gerade ein neues Klinikinformationssystem angeschafft. Da gehe es nicht einfach um ein Informatikprojekt, sagt Guido Schüpfer, Stabchef Medizin: «Alle Arbeitsabläufe innerhalb des Spitals müssen neu definiert und standardisiert werden.»

Das Spital hofft mit der Digitalisierung auch auf eine Produktivitätssteigerung. «Die Ärztinnen und Ärzte und die Pflegenden sollen wieder mehr Zeit haben für die Patienten und sollen weniger im Papierkrieg versinken», so Guido Schüpfer.

Zusammenarbeit mit Hausärzten soll gestärkt werden

Das elektronische Patientendossier ist also für das grösste Zentralschweizer Spital eine grosse Herausforderung. Und auch die kleineren Spitäler sind gefordert. Das Spital Einsiedeln beispielsweise verfügt nur über eine kleine Informatikabteilung, die die Digitalisierung organisieren muss.

«Das Spital Einsiedeln ist von der Grösse her näher bei einer Arztpraxis als bei einem Zentrumsspital», sagt der IT-Verantwortliche Pius Fässler. Der Spielraum, grössere IT-Projekte durchzuführen, die dann ins elektronische Patientendossier münden, sei beschränkt.

Trotzdem treibt das Spital die Digitalisierung voran. Ein grosses Thema sei der Datenschutz. Insgesamt hofft man auf eine noch bessere Zusammenarbeit mit den Hausärzten, Apotheken, Alters- und Pflegeheimen. «Hier gibt es sicher noch einige offene Fragen», sagt Pius Fässler.

Daten sollen vor Hackern geschützt werden

Dem Thema Sicherheit beim elektronischen Patientendossier widmete die Hochschule Luzern eine Tagung in Rotkreuz.

«Der Datenschutz ist der Knackpunkt bei der Einführung des Patientendossiers», sagt Peter Fischer, Leiter des Kompetenzzentrums Informationssicherheit.

Es sei absolut notwendig, dass diese Daten gesichert würden. Eine absolute Sicherheit gebe es zwar nicht. «Mit technischen Verfahren sind jedoch Verschlüsselungen möglich, dass die Daten von Hackern geschützt sind.» Weiter müsse der Zugriff auf die Daten klar reglementiert sein. Der Patient müsse entscheiden können, wer Zugriff auf die Daten hat.

Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr

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