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Eine Luftaufnahme, welche Zug zeigt.
Legende: Der Erfolg bringt für den Kanton Zug auch Herausforderungen mit sich. Keystone

Zentralschweiz «Der Kanton Zug hat Luxusprobleme»

Die schweizweit höchste Standortqualität und die internationale Ausstrahlung machen Zug zum wirtschaftlich Erfolgreichsten unter den Kantonen. Dies bestätigt eine aktuelle Studie der Credit Suisse. Das grosse Wachstum bringt aber auch Probleme und Herausforderungen für die Zukunft Zugs mit sich.

Die hohe Attraktivität von Zug zeigt sich in überdurchschnittlichen Werten in allen verschiedenen Bereichen. Besonders hervor steche laut Studie allerdings die niedrige Steuerbelastung für Privatpersonen und Unternehmen. Daneben habe Zug eine hohe Verfügbarkeit von Fachkräften und Hochqualifizierten. Dank der Lage zwischen Zürich und Luzern weise Zug eine sehr hohe Erreichbarkeit von Bevölkerung und Beschäftigten auf.

Interkantonale Abwanderung wieder rückläufig

Diese Attraktivität habe allerdings auch Schattenseiten: Einerseits brauche es eine entsprechende Verkehrsinfrastruktur: «In den letzten elf Jahren ist die Zahl der Leute, die nach Zug pendeln, um 78 Prozent gestiegen», sagt Fabian Hürzeler, Senior Economist Regional Research der Credit Suisse gegenüber dem Regionaljournal Zentralschweiz.

In den letzten zehn Jahren habe die Bevölkerung Zugs um 14'000 Personen zugenommen. Das höchste kantonale Bevölkerungswachstum der deutschsprachigen Schweiz werde getrieben von anhaltender internationaler Migration. Die hohe interkantonale Abwanderung der letzten Jahre sei nun wieder rückläufig. «Wir erwarten für die Zukunft ein leicht tieferes Bevölkerungswachstum, auch wegen der angekündigten wachstumsdämpfenden Ziele des Kantons», sagt Fabian Hürzeler.

Mehr Wohnraum für den Mittelstand

Eine andere Knacknuss für Zug sei die soziale Durchmischung: Die tiefen Steuern und die hohen Mietzinse ermöglichen vor allem der Oberschicht ein Zuhause in Zug. In den nächsten Jahren stehe der Kanton nun vor der Herausforderung, erschwingliche Wohnungen zu errichten und so die Durchmischung der Bevölkerung zu fördern.

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