«In der Wolffrage diskutieren zu viele Leute mit, die das Raubtier nur aus schönen Tierdokumentationen aus dem Fernsehen kennen», sagt Bauer Josef Baumann aus Meien. Er sömmert zusammen mit drei anderen Bauern um 500 Schafe ganz hinten im Meiental. Hoch über der Strasse Richtung Sustenpass.
Ein Herdenschutzhund komme für ihn nicht in Frage, sagt Baumann, finanziell wäre das ein Nullsummenspiel. «Wenn ich das ganze Geld, dass ich vom Bund bekomme, wieder für den Herdenschutz ausgeben muss, kann ich es auch gleich bleiben lassen.»
Puffer zwischen den Schafhaltern und den Wolfsfreunden ist der Urner Jagdverwalter Josef Walker. «Natürlich geht es bei dem Thema emotional zu und her», sagt er, «die Diskussionen werden jedoch meistens sachlich geführt».
Erst am Wochenende hat ein Wolf auf einer Alp im Meiental drei Schafe gerissen. Die Urner Jagdverwaltung geht davon aus, dass es sich um dasselbe Tier handelt, das in den letzten Monaten in Erstfeld und Gurtnellen knapp zwei Dutzend Schafe angegriffen hatte.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr