Die «SonntagsZeitung» publizierte Mitte Oktober eine Rangliste, in der sie die Staatsausgaben von Kanton und Gemeinden ins Verhältnis zur Einwohnerzahl setzte. Das Ergebnis schreckte zahlreiche Zuger Kantonsräte auf: Der Kanton Zug leistet sich gemäss diesem Artikel die zweitteuerste Verwaltung - gleich nach dem Kanton Genf.
Weil zu diesem Thema zahlreiche Vorstösse eingereicht wurden, sah sich Hegglin im Kantonsrat genötigt, die schlechte Platzierung zu erklären. Die Rangliste sei unsorgfältig gemacht und irreführend, sagte er. So seien etwa die Kosten für den Nationalen Finanzausgleich zu den Verwaltungsausgaben geschlagen worden, sagte Hegglin. Reiche Geberkantone erscheinen damit automatisch als «teuer», während Nehmerkantone wie etwa der Kanton Bern vermeintlich «günstige» Verwaltungen betreiben. Beim reichen Kanton Zug ist dieser Effekt besonders gross, weil er pro Jahr jeweils weit über 230 Millionen Franken in den Ausgleich einzahlt.
Ein weiterer Schwachpunkt an dieser Rangliste sei, dass die hohe Firmen-Dichte nicht berücksichtigt worden sei, die dem Kanton immerhin die Hälfte der Steuern einbringe, sagte Hegglin weiter. Wegen der vielen Firmen habe der Kanton Zug ein vergleichsweise grosses Steueramt und ein grosses Handelsregisteramt.
Für Vergleiche brauche es aber verlässliche Zahlen. Er will deshalb das Forschungsinstitut BAK-Basel mit einer Analyse der Verwaltungskosten beauftragen. Eine solche Analyse gaben auch bereits die Kantone St. Gallen, Bern, Schaffhausen, Thurgau, Appenzell-Innerrhoden, Luzern und Schwyz in Auftrag. Ob der Kanton Zug die 75'000 Franken ausgeben wird, wird der Kantonsrat im Rahmen der Budgetdebatte entscheiden.