«Wir von der Notfallseelsorge haben immer einen Pikettdienst organisiert. Dieser hat mich am Mittwoch Vormittag über den Vorfall in Menznau informiert. Also habe ich mich sofort auf den Weg gemacht.»
In Menznau war Hans-Peter Vonarburg als Zweiter der Seelsorger vor Ort. Vorgefunden habe er chaotische Zustände, wie er gegenüber dem Regionaljournal sagt: «Zuerst versuchten wir, uns etwas zu organisieren. Danach schauten wir, welche Personen Betreuung brauchen. Uns stand ein Raum auf dem Fabrikareal zur Verfügung. Dort konnten wir mit den Leuten reden.»
Zu den eigenen Ressourcen verhelfen
«Wir können den Betroffenen ihre Last nicht abnehmen. Sie müssen ihre Trauerarbeit selber leisten. Wir wollen ihnen aber helfen, damit sie Zugriff zu ihren eigenen Ressourcen haben, und sich selber helfen können.» Die einen Personen sässen oder stünden herum, die einen apathisch, die anderen fluchend. Einige seien am Weinen, wieder andere wütend. Für Hans-Peter Vonarburg und sein Team ist kein Einsatz gleich wie der andere.
Mit Kollegen sprechen
Wichtig für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Notfallseelsorge ist die Nachbereitung: «Wir sind keine Maschinen. Wir können nicht einfach immer nur funktionieren, wir sind ja auch betroffen.» Hans-Peter Vonarburg sucht nach einem Vorfall wie in Menznau gezielt das Gespräch mit Kollegen, um das Erlebte zu verarbeiten. Ausserdem schreibt er alles auf. Dies hilft ihm, Abstand zu wahren.
Das Seelsorgeteam wird auch in den kommenden Tagen noch in Menznau unterwegs sein. Die Betroffenen können sich jederzeit, auch nachts, bei ihnen melden und das Gespräch suchen.