Nach dem Starkregen am frühen Montagabend traten mehrere Bäche in der Region östlich von Luzern über die Ufer und Hänge gerieten ins Rutschen. Insgesamt standen bis am frühen Dienstagmorgen elf Feuerwehren im Einsatz, wie es beim Feuerwehrinspektorat des Kantons Luzern auf Anfrage hiess. Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden ist nach Angaben der Feuerwehren gross.
In der Gemeinde Kriens trat der Krienbach über die Ufer – jenes Gewässer, das vor ein paar Jahren für rund drei Millionen Franken renaturiert wurde. Das Ziel damals: Mehr Platz für das Wasser und gleichzeitig Naherholungsgebiete schaffen.
Dass der Bach nun die Wassermassen nicht zu bewältigen vermochte, sieht der Krienser Gemeinderat Cyrill Wiget nicht als Problem: «Der Grund waren verstopfte Abflüsse. Allenfalls braucht es in diesem Bereich Anpassungen. Das müssen wir aber zuerst genauer klären.»
Kriens orientiert sich am neuen Gewässerschutzgesetz
Grundsätzlich sei die Gemeinde, wie auch viele andere, auf dem richtigen Weg, was den Hochwasserschutz angehe – möglichst weg von starren Verbauungen, hin zu Renaturierungen, die den Gewässern mehr Platz geben.
«Dass wir richtig sind, hat sich am Montagabend auch beim Schlossbach gezeigt. Dieser trat früher immer wieder über die Ufer. Seit er verändert wurde, passiert dies nicht mehr», sagt Gemeinderat Wiget weiter.
Nach dem Unwetter bleibt die Strasse von Kriens ins Eigenthal am Pilatus zwischen Kriens Obernau und Hergiswald mindestens bis am Dienstagabend gesperrt; vielleicht sogar mehrere Tage. Auf der Strasse gab es mehrere Erdrutsche. Neben der Aufräumarbeiten müssen Geologen erst die Stabilität der Hänge beurteilten, bevor die Strasse wieder freigegeben werden kann.