Alles begann damals mit einer Sendung des Schweizer Fernsehens. In einer Serie präsentierte SF verschiedene Gemeinden. Die Ruswiler Jugendlichen waren allerdings nicht zufrieden mit dem Portrait ihrer Gemeinde: Alles schien zu sauber, zu einseitig und vor allem zu alt. Der damalige Jugendarbeiter Adrian Marbacher und der Kulturschaffende Chregu Vannay unterstützten die Jugendlichen, und so entstand unter der Regie von Ines Meyer und Robi Müller ein Film über die Ruswiler Dorfjugend.
Magersucht und «Tschutten»
Die Dreharbeiten zu «Abgedreht - ein Heimatfilm» dauerten rund zwei Jahre. Im Film sieht man die unterschiedlichen Jugendlichen der 6000-Seelen-Gemeinde auf dem Fussballplatz, im Dorfpub, auf dem Pferderücken oder bei sich zu Hause. Es wurden auch schwerere Themen aufgegriffen wie Magersucht oder das Kiffen. Etwa mit der 18-jährigen Andrea, die gerade die Kantonsschule abgebrochen hat: Im Film sinniert sie über ihr Leben und ihre Zukunft, von der sie nicht so genau weiss, wie sie aussehen soll.
Schmunzelnder Rückblick
Heute blickt Andrea mit einem Schmunzeln auf den Film und ihre damalige Situation zurück. «Ich stehe noch zu dem, was ich damals gesagt habe. Allerdings war ich mir sicher nicht ganz bewusst, dass es am Ende wirklich einen Film gibt, der an die Öffentlichkeit geht», erinnert sie sich zurück. Inzwischen hat sich Andreas Leben übrigens etwas beruhigt: Sie hat zwei Ausbildungen abgeschlossen und dem Kiffen abgeschworen.
Am Freitag Abend findet unter dem Motto «Ten years after» ein öffentlicher Jubiläumsabend mit den Filmschaffenden und den jugendlichen Protagonisten statt. Mehr Infos finden Sie hier.