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Zentralschweiz Ein Dorf leistet keinen Widerstand

In der Berggemeinde Realp, ganz hinten im Urserental im Kanton Uri, will der Bund ab Mitte Woche ein Asylzentrum betreiben. In Realp mit seinen nur gerade 140 Einwohnern will der Bund 100 Asylbewerber aus Nordafrika einquartieren. Dennoch gibt es keinen Widerstand und keine Proteste.

 «Wir sind vorsichtig optimistisch und warten ab, wie der Betrieb des Asylzentrums anläuft. Wenn es funktioniert, dann freuen wir uns. Wenn es Probleme gibt, werden wir reagieren», so der Realper Gemeindepräsident Armand Simmen gegenüber Schweiz aktuell.

Damit unterscheidet sich Realp stark von den meisten anderen Schweizer Gemeinden, in denen Asylunterkünfte geplant waren oder noch eröffnet werden sollen. Vielerorts leisten Anwohner, teils mit Unterstützung der Gemeindebehörden, erbitterten Widerstand.

Realp ist immer wieder «offen»

Es ist nicht das erste Mal, dass die Urner Berggemeinde durch ihre Offenheit Aufsehen erregt. Immer wieder haben die 129 Stimmberechtigten offener gestimmt, als der Rest der Zentralschweiz: Bereits 1959 sagte Realp JA zum Frauenstimmrecht. 1992 begrüsste die Urner Berggemeinde den EWR-Beitritt und lehnte 2009 die Minarettinitiative ab.

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