Zentralschweiz - «Ein Präparat sagt viel über den, der es gefertigt hat»
Die Klosterbrüder in Einsiedeln begannen im 18. Jahrhundert Tiere, Pflanzen und Mineralien zu konservieren. In den letzten 100 Jahren wurde die Sammlung aus finanziellen Gründen nicht mehr gepflegt. Jetzt hilft eine Gruppe von Freiwilligen bei den Arbeiten.
Die dunklen Augen der Maus schauen wachsam, so als sähe sie den Geier, der schräg vor ihr steht. Die beiden Präparate gehören zu den über 800 im Naturalienkabinett. Welchen Wert ein solcher ausgestopfter Nager haben kann, ist nicht auf den ersten Blick erkennbar.
«Früher wurden Raubtiere oder Greifvögel sehr grimmig dargestellt. Das würde man heute nicht mehr machen. Ein Präparat sagt viel aus über die Zeit, in der es gefertigt wurde – so wie beispielsweise auch ein Gemälde», erklärt Martin Troxler. Er ist Präparator am Naturhistorischen Museum in Bern und leitet die 30 Profis, welche diese Woche gratis im Kloster Einsiedeln arbeiten. Sie befreien Federn mit speziellen Geräten von Staub oder frischen die Farben von Tierkrallen auf.
Sponsoren finden
Diese Arbeit konnte sich das Kloster bisher nicht leisten. Mit dem Einsatz der Freiwilligen unter dem Namen «Conservation Angels», «konservierende Engel» wollen die Präparatoren und das Kloster auf den verborgenen Schatz in Einsiedeln aufmerksam machen und künftige Sponsoren gewinnen. Die Freiwilligen können nämlich nur ein Viertel bis ein Drittel der anstehenden Arbeiten bewältigen.
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