Plötzlich wird die Wand zur Decke und der Boden zur Wand. Im Raumwandler verschieben sich die Dimensionen. Das würfelförmige, begehbare Objekt steht im Zentrum des Luga-Auftritts der allgemeinen Baugenossenschaft Luzern, der abl. Mit dem Auftritt an der Luga feiert die Genossenschaft ihr 90-jähriges Bestehen.
Der Raumwandler besteht aus einer würfelförmigen Holzkiste und einer Eisenkonstruktion. Ein Metallring mit einem Durchmesser von zehn Metern umschliesst die tonnenschwere Holzkiste. Der Eindruck der sich auflösenden Dimensionen entsteht im innern des Würfels, der sich dank der Eisenkonstruktion langsam dreht. Erfunden wurde das Objekt vom Künstler Urs Hochueli. Er habe lange geknobelt und getüftelt, bis er herausgefunden habe, wie er das Objekt konstruieren müsse, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Symbol für die Genossenschaft
Der Raumwandler steht symbolisch für die abl. Seit 90 Jahren stellt die grösste Baugenossenschaft der Zentralschweiz Wohnungen zur Verfügung. Aktuell sind es mehr als 2000. Die Genossenschaft selber ist einem steten Wandel ausgesetzt. Auf der einen Seite verändern sich die Ansprüche ans Wohnen, auf der anderen Seite die Bedingungen des Wohnungsmarktes.
Das grösste Projekt der abl ist der Neubau der Siedlung «Himmelriich 3» an zentraler Lage in der Stadt Luzern. In den nächsten fünf Jahren entstehen gut 2000 Wohnungen. Die Weiterentwicklung, aber auch Erneuerung der eigenen Liegenschaften sei eine der Hauptaufgaben der Genossenschaft, sagte abl-Präsident Ruedi Meier im Gespräch mit Radio SRF.
Gäste aus Potsdam
Mit grossem Interesse verfolgten auch sieben Vertreterinnen und Vertreter von Potsdamer Wohnbaugenossenschaften die Entwicklungen in Luzern. Potsdam ist eine Partnerstadt von Luzern. Die Potsdamer Delegation besucht während drei Tagen verschiedene Genossenschaftswohnungen.
Im Unterschied zu den Luzerner Genossenschften seien die in Potsdam wesentlich grösser, dafür gäbe es nicht so viele verschiedene Anbieter, sagte Bodo Jablonovsky im Interview gegenüber Radio SRF.
Rund die Hälfte der Genossenschaftswohnungen in Potsdam seien Plattenbauten aus der DDR-Zeit, die andere Hälfte Altbauen. Wie in Luzern stünden auch in Potsdam verschiedene Sanierungen und Umbauten an. Dafür erhoffe man sich von diesem Besuch in Luzern neue Impulse.