Martin ist einer der bekanntesten Heiligen der katholischen Kirche. Vermutlich stand er als Offizier in römischen Diensten und wurde um 370 Bischof der französischen Stadt Tours.
Berühmt ist die Geschichte des frierenden Bettlers, der vor dem Tor der Stadt Amiens alle Vorübergehenden um Hilfe bittet. Nur Martin, ein junger römischer Offizier, hat Mitleid und teilt seinen Mantel mit einem Schwert entzwei. Die eine Hälfte gibt er dem Bettler, die andere behält er.
In der Nacht erscheint ihm Christus im Traum und gibt sich als Bettler zu erkennen. Bis heute ist diese Geschichte ein Symbol für die christliche Nächstenliebe.
Martin wurde bereits zu Lebzeiten bewundert und verehrt. Seine eigentliche Wirkung aber entfaltete sich erst nach seinem Tod, sagt Annina Michel, Leiterin des Bundesbriefmuseums in Schwyz.
«Viele Martinibräuche, wie zum Beispiel die Gansabhauet in Sursee oder die Martinigans wurden ihm erst mit den Jahren zugeordnet. Aber unabhängig vom Heiligen Martin war der 11. November seit jeher ein wichtiger Tag im bäuerlichen Altag. Es war der Zins- und Pachttag, zudem begann danach die 40-tägige Fastenzeit vor Weihnachten. Der Heilige Martin prägt die europäische Kultur und Religion seit dem Frühmittelalter und das ist bemerkenswert.»
Kirchliche und kulturelle Bedeutung
Die Sonderausstellung im Bundesbriefmuseum zeigt Bilder über die berühmte Mantelteilung aus allen Jahrhunderten bis hin zu modernen Darstellungen. Die Sonderausstellung beginnt am Samstag, 12. November und dauert bis am 16. Juli 2017.
Anhand ausgesuchter Objekte wird in der Ausstellung gezeigt, welche Bedeutung der Heilige Martin für das kirchliche, politische und kulturelle Leben in Schwyz hatte.
Nachwuchsreporter auf Martins Spuren
Geholfen bei der Realisation dieses Beitrages haben heute drei Kinder, welche im Rahmen des Nationalen Zukunftstages als Gäste beim Regionaljournal Zentralschweiz dabei waren. Elisa, Tim und Joel erklären in einem Beitrag, was es mit dem Heiligen Martin auf sich hat.