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Zentralschweiz Erneute Hausbesetzung in der Stadt Luzern

Sechs Wochen nach dem Auszug der Gruppe Gundula aus einer Villa in Luzern haben sich in der Nacht auf Sonntag in einem Haus an der Sternmattstrasse Hausbesetzer eingerichtet. Noch ist keine Anzeige eingegangen - die Stiftung, die das Haus verwaltet, will sich jedoch rechtlich wehren.

Das Haus stehe seit mehreren Jahren leer und sei in der Nacht auf Sonntag besetzt worden, heisst es auf dem Facebook-Profil von Stella Matta, der Hausbesetzergruppe. «Wir wollen eine Stadt, in der Freiraum nicht nur eine Floskel im Wahlkampf ist», schreiben die Hausbesetzer weiter.

Wer hinter Stella Matta steht, ist unklar. Gemutmasst wird, dass es sich bei den Hausbesetzern um die gleichen Personen handelt wie bei der Besetzung an der Obergrundstrasse. So sind auf der Facebook-Seite von Stella Matta nämlich auch zahlreiche frühere Einträge der Hausbesetzergruppe Gundula aufgeführt.

«Besetzung ist der falsche Weg»

Die Stadtluzerner Baudirektorin Manuela Jost hat gewisses Verständnis für die Anliegen der Besetzer, «der Weg der Hausbesetzung ist jedoch der falsche». Die Stadtregierung setze auf den Dialog zwischen Immobilienbesitzern und Leuten, die freie Räume suchen. «Wir können dabei vermitteln und als Drehscheibe fungieren», sagt Manuela Jost. Eine Möglichkeit hierfür sei die unabhängige Internetplattform Raumbörse, welche vor zwei Jahren online ging.

«Müssen den letzen Willen umsetzen»

Die aktuelle Situation an der Sternmattstrasse ist verzwickt. Nach dem Tod des Besitzerpaares - welches keine Erben hinterliess -, kümmert sich nun eine Stiftung um die Liegenschaft. Laut letztem Willen der Erblasser darf das Haus auf keinen Fall wieder bewohnt werden und muss erhalten bleiben.

«Unsere Aufgabe ist es, diesen letzten Willen umzusetzen», lässt sich ein Stiftungsrat zitieren. Daher könne die Besetzung nicht akzeptiert werden. Man werde darum die notwendigen rechtlichen Schritte in die Wege leiten.

Bereits im April hatte eine Gruppe unter dem Namen Gundula während knapp drei Wochen eine Villa an der Obergrundstrasse in Luzern besetzt, um für mehr Freiraum zu kämpfen. Nach einer Frist des Eigentümers verliessen die Besetzer die Villa ohne polizeiliche Räumung. Die Behörde führt eine Strafuntersuchung wegen Hausfriedensbruchs.

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