Der Bockibach in der Nähe des Schwerverkehrszentrums Ripshausen führt momentan wenig Wasser. Im Gebäude der Gemeindewerke Erstfeld gleich nebenan geht es aber alles andere als ruhig zu und her – die Turbinen laufen auf Hochtouren.
Fast die gesamte Stromproduktion des Wasserkraftwerks ist für die Grundversorgung von Erstfeld eingeplant mit seinen 3800 Einwohnern. «Die Grundversorgung macht rund 90 Prozent unseres Geschäfts aus», sagt Karin Gaiser, die Verwaltungsratspräsidentin der Gemeindewerke.
Wenn das Wasserkraftwerk im Sommer Strom verkaufen könne, merke man die tiefen Strompreise. Als kleines Unternehmen versuche man auch, in Nebenbereichen zu wachsen, beispielsweise im Dienstleistungsgeschäft mit Elektroinstallationen.
Gleichzeitig versuche man auch, die Kosten tief zu halten. Aus diesem Grund haben sich die Gemeindewerke Erstfeld kürzlich aus einem grossen Wasserkraftprojekt im Erstfeldertal zurückgezogen. Das finanzielle Risiko war dem Verwaltungsrat zu gross.
Die tiefen Strompreise seien jedoch nur ein Problem. Eine weitere Herausforderung sieht Karin Gaiser in den Wasserzinsen, die die Stromproduzenten dem Kanton abliefern müssen. «Bei einem aktuellen Minimalpreis wird ein Maximum an Wasserzinsen verlangt», so Gaiser. Es sei zwar klar, dass die Kantone etwas verdienen müssten. «Nur ist fraglich, ob das noch verträglich ist für die Wasserkraft.»
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr