Das Risikomanagement ist vor allem in der Privatwirtschaft verbreitet. Nun macht es immer mehr auch in Gemeinden Schule. Der Leitfaden dazu wurde von der Hochschule Luzern Wirtschaft und der Fachhochschule Nordwestschweiz ausgearbeitet. Am Projekt waren auch 19 Gemeinden beteiligt, viele von ihnen aus der Zentralschweiz.
Einbussen bei Steuereinnahmen
«Das eigentliche Top-Risiko ist finanzieller Art. Die meisten Gemeinden befürchten, dass sie bei den Steuereinnahmen unerwartete Einbussen verkraften müssen», sagt Stefan Hunziker. Er ist Professor an der Hochschule Luzern und Mitverfasser des Leitfadens für die Gemeinden.
Es sei wichtig, dass sich die Gemeinden der möglichen Risiken bewusst seien, dass sie diese aber auch priorisieren könnten. Nur so könne man auch damit umgehen.
«Es macht keinen Sinn, eine Liste mit 1000 möglichen Risiken zu haben. Sinnvoll sind maximal 30. Damit kann auch eine kleine Gemeinde umgehen», so Stefan Hunziker: «Egal, welches Risiko: meist belastet es im Endeffekt die Gemeindefinanzen.»
Aufwendige Risikoerfassung
In der Zentralschweiz waren unter anderem die Stadt Zug, die Gemeinde Buchrain und der Bezirk Küssnacht am Projekt beteiligt. Sie alle wenden das Risikomanagement jetzt schon an.
«Am intensivsten ist die Phase, in der die Risiken erfasst und priorisiert werden, anschliessend gehört es zum Alltagsgeschäft», sagt der zuständige Buchrainer Gemeinderat Patrick Bieri.
Die Stadt Zug hat das Risikomanagement schon seit vielen Jahren implementiert. Wichtig sei auch, dass jedes Risiko ein Preisetikett habe, sagt Marcel Grepper, Controller der Stadt Zug: «Dazu geht man von einem Best-Case- und von einem Worst-Case-Szenario aus. Die effektiven Kosten liegen dann erfahrungsgemäss irgendwo dazwischen.»
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr