Zum Inhalt springen
Forscher im Schwyzer Höhlensystem Hölloch.
Legende: Höhlenforscher im Hauptgang des Höllochs. Hier kommt man noch einigermassen angenehm vorwärts. zvg

Zentralschweiz Faszination Hölloch - unterwegs mit einem Höhlenforscher

Das Hölloch im Schwyzer Muotathal hat eine Gesamtlänge von 200 Kilometern. Damit ist es das zweitlängste Höhlensystem Europas. Einer, der seit 30 Jahren ins Hölloch hinunter steigt, ist Gregor Bättig. Er dachte schon oft ans Aufhören, kommt aber doch immer wieder zurück.

Die Arbeitsgemeinschaft Höllochforschung (AGH) dringt seit Jahrzehnten immer wieder in unbekannte Tiefen des Höllochs vor. So auch Gregor Bättig aus Buochs. Der 47-Jährige kam 1983 zur AGH. Seither ist er fasziniert vom Hölloch. «In einer Zeit, in der man mit Raketen auf den Mond fliegt, können wir jedes Jahr wieder ein paar hundert Meter Neuland entdecken - zum Beispiel einen schönen Gang, von dem man weiss, dass hier noch nie ein Lichtschimmer hineingestrahlt hat. Das ist sehr eindrücklich.»

Verschworene Truppe

Gregor Bättig geht jährlich zehn bis 15-mal auf Höllochtour. Meistens mehrere Tage am Stück. Dabei ist er stets in Begleitung von einigen AGH-Freuden.

Angesprochen auf Rutale meint Bättig schmunzelnd: «Es gibt eigentlich nur ein Ritual im Hölloch - im Biwak roten Martini trinken. Das ist umso spezieller, weil ihn draussen niemand runter bringt. Aber hier drinnen schmeckt er uns.»

Höhlenforscher sind sicherlich etwas verrückt. Aber es ist ein offenes Völkchen und jeder ist herzlich willkommen, bei uns mitzumachen.
Autor: Gregor Bättig Höhlenforscher im Hölloch

In seiner Freizeit macht Gregor Bättig Ausdauersport. Er ist fit. Dennoch kommt er auf den Hölloch-Touren regelmässig an seine Grenzen. Wenn er nämlich meterweise durch engste Gänge robben oder an Seilen aufsteigen muss. Dann stellt er sich immer wieder die Sinnfrage: «Ich war x-mal kurz davor, die Ausrüstung zu verschenken. Und doch zog es mich immer wieder zurück ins Hölloch.»

Meistgelesene Artikel