Felssturz Wolhusen
Im Gebiet Badfluh in Wolhusen ist am frühen Montagmorgen gegen 3 Uhr 30 ein zirka 5000 Kubikmeter grosses Stück Fels über der Kleinen Emme abgebrochen. Der Felsbrocken stürzte mit einer solchen Wucht in die Kleine Emme, dass der Fluss über die Ufer trat. Ein Geologe vor Ort verglich die Wirkung des Einschlages mit einem Meteoriten.
Vor allem Industriegebiet betroffen
Die Wucht des Aufpralls war so gross, dass Steine und Äste über 200 Meter weit geschleudert wurden und etliche Gebäude beschädigten. Betroffen von Schäden sind vor allem Industriegebäude, aber auch einige Wohnhäuser. In der Zwischenzeit hat sich aber die Lage in Wolhusen etwas beruhigt.
In der Nacht mussten 20 Personen evakuiert werden. Verletzt wurde niemand. Die Behörden sprachen von Glück, dass sich der Felssturz in der Nacht ereignet habe und keine Personen sich auf der Kantonsstrasse oder im Gewerbegebiet aufgehalten hatten.
Hochwasserschutzmauer wurde zerstört
Die Steinmassen des Felssturzes vorstopften auch das Flussbett der Kleinen Emme, was zur Überschwemmung führte. Einsatzkräfte errichteten einen 25 Meter langen und ein Meter hohen Erdwall und spitzen eine Mauer beim Fluss ab, damit das Wasser wieder abfliessen konnte. Die Strasse ist bereits nicht mehr überschwemmt, Gebiete sind noch unter Wasser. Eine erst nach dem Hochwasser von 2005 errichte Schutzmauer wurde auf einer Länge von zehn Metern zerstört.
Geologe Louis Klaus geht nicht davon aus, dass sich weitere Felsbrocken lösen könnten. Ein aussergewöhnliches Ereignis, das den Felssturz ausgelöst haben könnte, habe es nicht gegeben. Der Molassefels sei einfach zum Absturz bereit gewesen.
Strom in Trafostationen ausgefallen
Nach dem Felssturz kam es auch zu einem Stromausfall von drei Trafostationen in Werthenstein, wie die Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) mitteilen. In einigen Haushaltungen fiel vorübergehend der Strom aus.
Zwischen Wolhusen und Entlebuch war die Hauptstrasse in beiden Richtungen den ganzen Tag gesperrt. Die Züge konnten normal verkehren.