Augenfällig im Bauernhaus Stüssihofstatt ist die fast vier Meter hohe Rauchküche des Hauses, ein zentraler Raum mit von Russ über Jahrhunderte geschwärzten Balken. In diese uralte Struktur integriert wurden eine moderne Küche, sanitäre Anlagen, neue Treppen und ein neu gegossener Boden.
«Im Hinterhaus befand sich ursprünglich die Küche. Im Vorderhaus gab es zwei Stuben und im oberen Geschoss zwei Kammern für die Kinder», erklärt der Urner Denkmalpfleger Eduard Müller im Gespräch mit dem «Regionaljournal Zentralschweiz» von Radio SRF den typischen Aufbau des Gebäudes.
Besitzerin des historischen Bauernhauses ist der Schweizer Heimatschutz, genauer die Stiftung «Ferien im Baudenkmal», welche das zweistöckige Bauernhaus, das 1450 erbaut worden war, 2012 für 750'000 Franken gekauft und restauriert hat. Der Vorbesitzer hatte das baufällige Gebäude aus dem Mittelalter abreissen und durch einen Neubau ersetzen wollen.
Erhalt der alten Gebäude dank neuer Funktion
Ziel der Stiftung ist, die uralten Gebäude zu erhalten, indem sie eine neue Funktion erhalten. Die Nutzung als Ferienhaus sei ideal, erklärt Geschäftsführerin Kerstin Camenisch: «Der grosse Vorteil ist, dass wir weniger stark in die Substanz eingreifen müssen, weil wir beispielsweise weniger stark isolieren.»
Das Wohnhaus ist im Schutzinventar des Kantons Uri aufgeführt und gilt als eines der letzten Bauernhäuser im Schächental, das noch weitgehend im Originalzustand erhalten ist. «Solche Inventare sind entscheidend, um Eigentümern solcher historischer Liegenschaften Rechtssicherheit zu geben», sagt Adrian Schmid, Geschäftsführer des Schweizer Heimatschutzes. So könnten auch Konflikte zwischen Heimatschutz und Investoren wie beispielsweise im Kanton Schwyz eher vermieden werden.