Die Stiftsbibliothek des Klosters Engelberg beherbergt und pflegt die Bücherbestände seit der Gründung im 12. Jahrhundert. Zum Bestand gehören unter anderem 1000 Handschriften, davon 300 mittelalterliche, historische Bücher des 16. bis 19. Jahrhunderts (35'000), Zeitschriften (350) und Büchern seit dem 20. Jahrhundert (80'000).
Diese wertvollen Zeitzeugnisse gilt es nicht nur zu konservieren, sondern auch vor einem allfälligen Brand zu schützen. Und genau das wurde am Samstag geübt: Feuerwehrleute, Vertreter des Klosters Engelberg sowie der Kantone Ob- und Nidwalden führten eine grosse, sogenannte «Kulturgüterschutzübung» durch. Konkret wurde das Zusammenspiel der verschiedenen Beteiligten geprobt. Für die Zuschauer wurde die Übung kommentiert.
Lehren aus 2005 ziehen
Obwohl das Szenario geplant war, sei es eine grosse Herausforderung gewesen, sagt Christian Sidler, Leiter des Obwaldner Amts für Kultur und Sport. «Eine solche Übung in dieser Grösse gab es bei uns noch nie.» Im Grossen und Ganzen habe auch alles gut geklappt, mit kleinen Abstrichen, so Sidler weiter. «Die Abläufe und die Kommunikation müssen wir noch detailliert auswerten.»
Die Grossübung hat ihren Ursprung im Jahr 2005 damals beschädigte das Hochwasser unter anderem viele bedeutende Kulturgüter im Benediktinerinnen-Kloster in Sarnen. Daraufhin organisierte sich der Kulturgüterschutz Obwalden neu und ist heute beispielsweise konsequent bereits bei der Alarmierung mit einbezogen.