FCL-Präsident Ruedi Stäger hält an der kurzen Begründung für die Entlassung von Rolf Fringer fest. Man habe unterschiedliche Auffassungen über die Entwicklung des Clubs. «Die Trainerfrage rund um die Zukunft von Markus Babbel hat aber auch eine Rolle gespielt - jedoch nicht die wichtigeste,» räumte Ruedi Stäger gegenüber Radio SRF ein. Ruedi Stäger dementiert jedoch Gerüchte, wonach er und Rolf Fringer auf der persönlichen Ebene zerstritten seien.
Ausschuss übernimmt
Rolf Fringer hatte seine Aufgabe kurz vor Weihnachten 2014 als Nachfolger von Alex Frei übernommen. Damals waren die Luzerner das Schlusslicht der Super League. In dieser Saison läuft es deutlich besser. Der FC Luzern ist in der Meisterschaft im 4. Rang klassiert und spielt Anfang März im Cup-Halbfinal gegen Lugano.
Bis zur Neubesetzung des Postens werde ein Sportausschuss die Aufgaben von Fringer übernehmen, so der FCL. In diesem sind Trainer Markus Babbel, Scouting, Nachwuchs und Geschäftsleitung vertreten. Weitere Informationen zur Trennung von Fringer schloss der Klub explizit aus.
Bekannt ist, dass der 58-jährige frühere Schweizer Nationalcoach, der erstmals als Sportchef tätig war, einige Meinungsverschiedenheiten mit Trainer Babbel hatte. Der Deutsche war noch vor dem Amtsantritt von Fringer im Oktober 2014 als Coach engagiert worden. Der schweizerisch-österreichische Doppelbürger war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Fringer, der 1993 den FC Aarau und 1998 die Grasshoppers als Trainer zum Schweizer Meistertitel geführt hatte, war in Luzern zum dritten Mal angestellt gewesen. In den Siebzigerjahren war es als Spieler beim FCL gewesen und von 2008 bis 2011 als Coach. Eine Rückkehr auf die Trainerbank hatte Fringer vor gut einem Jahr ausgeschlossen. Seine letzte Erfahrung als Coach endete 2012 beim FC Zürich nur fünf Monate nach seiner Anstellung und hatte ein langes juristisches Nachspiel.