Die ehemalige Stehplatzrampe des Allmend-Stadions ist ein grosses Labyrinth aus Mauern, Stangen und Matten. Es ist ein richtiges Paradies für Parkourläufer: Sie springen mit Anlauf über Kästen oder schwingen sich von Stange zu Stange.
«Für die Sportart Parkour braucht man Kraft, Ausdauer, Mut, Reaktion und Gleichgewicht», sagt der Präsident des Vereins Parkour Luzern, Raphael Bicker. Deshalb sei die Sportart für ihn so faszinierend. «Man braucht nur ein Paar Turnschuhe, geht in die Stadt und los geht’s.»
Der Verein Parkour Luzern wurde 2010 gegründet. Heute zählt der Verein über 80 Mitglieder. Auf der Suche nach einer geeigneten Anlage für das Training schlug die Stadt Luzern dem Verein die alte LUMAG-Tribüne vor. «Andere im Verein waren skeptisch, aber ich war überzeugt, dass sich hier etwas Tolles realisieren lässt», sagt Raphael Bicker.
Den Parkour-Park auf der Allmend hat der Verein in vielen Stunden freiwilliger Arbeit erstellt. Sonst sind die Parkourläufer aber auch in der Stadt Luzern unterwegs – auf Schulhausplätzen oder Spielplätzen. «Früher fragten uns die Leute, was wir hier eigentlich genau machen, aber mittlerweile kennt man uns», lacht Raphael Bicker.
Ungewisse Zukunft auf der Tribüne
Nun zeichnet die Stadt Luzern den Verein für sein «ehrenamtliches Engagement in einer Randsportart» aus. Der Sportpreis ist mit 5000 Franken dotiert. «Für uns ist das eine grosse Anerkennung», so Bicker. Für die Zukunft hat der Verein bereits Pläne. «Wir wollen die Sportart in der Zentralschweiz weiter bekannt machen.»
Eine weitere Aufgabe kommt aber auf den Verein zu. «In absehbarer Zeit wird die Tribüne wahrscheinlich abgerissen, da die Messe Luzern eine neue Halle realisieren will.» Dann müssen sich die Parkourläufer einen neuen Trainingsort suchen. Sie sind aber sicher, dass sie auch diese Hürde überwinden werden.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr