Anfang Oktober 2015 hat die eigentliche Prüf-Phase durch den Gotthard-Eisenbahntunnel angefangen. Ursprünglich war von rund 5000 Testfahrten die Rede. «Unterdessen gehen wir jedoch von etwa 3500 Fahrten aus, die es braucht», sagt Stephan Aerni von der Alptransit Gotthard AG. Er ist der Hauptverantwortliche für die Tests. Dass es weniger Testfahrten braucht, hat mehrere Gründe. Einer davon: Es konnten zum Teil auf einer einzigen Fahrt mehr Sachen getestet werden, als ursprünglich geplant.
Wir haben 24 Tonnen Staub aus dem Tunnel geholt.
Zu Beginn der Testphase im Herbst 2015 hatte Aerni im Interview mit Radio SRF noch gewisse Bedenken geäussert. Es gebe Unsicherheiten, ob zum Beispiel Staub oder die Temperatur im Mittelbereich des Tunnels zum Problem werden könnten.
Heute sagt Stephan Aerni: «Um den Staub wegzubringen haben wir damals eine spezielle Reinigungsmaschine entworfen. Diese förderte rund 24 Tonnen Feinstaub aus dem Tunnel.» Auch die Bedenken bezüglich Temperaturen hätten sich erledigt, weil die Lüftungen im Tunnel genügend Leistung brächten.
Justierung des Funksystems
Im Zentrum der Tests steht in diesen Tagen unter anderem das Funksystem des 57 Kilometer langen Tunnels. Da die Zugführer bei Geschwindigkeiten von weit über 200 Kilometern pro Stunde keine Hinweis-Tafeln lesen können, läuft die Kommunikation über Funk.
«Bei den Tests hat zwar nie ein Signal abgerissen, sodass ein Zug stehen blieb. Doch erreichte das Signal zum Teil die Grenzwerte nicht», so Aerni.
In den kommenden Wochen und Monaten wird deshalb unter anderem das Funksystem des neuen Gotthard-Bahntunnels neu justiert oder aufgerüstet. Bis Ende Mai müssen die Arbeiten erledigt sein. Denn bereits am 1. Juni wird das Bauwerk offiziell eingeweiht.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr