«Es ist ein schwieriger, aber schlussendlich vernünftiger Entscheid», sagt der Verwaltungsratspräsident Jörg Wild zum definitiven Aus der Green Power. Ein Neubau würde den künftigen Betrieb verteuern, zudem sei der Wettbewerbsdruck stärker geworden und wirke sich negativ auf die Annahmepreise für Grüngut und Speisereste aus, hat der Verwaltungsrat am Dienstag informiert. Aus wirtschaftlichen Überlegungen wird deshalb ein Schlussstrich gezogen.
Probleme mit Gestank
Ein weiterer wichtiger Grund sind die vergangenen Probleme mit Geruchsemissionen. Am bisherigen Standort ist es bei ungünstigen Windverhältnissen im angrenzenden Wohnquartier oft zu unangenehmen Gerüchen gekommen. «Auch mit einem Neubau könnten Geruchsprobleme nicht ausgeschlossen werden», sagt Jörg Wild.
Freudentag für Anwohner
Die Anwohner hatten sich in der Vergangenheit immer wieder wegen des Gestankes gewehrt. Es wurden bauliche Verbesserungen vorgenommen, die Situation habe sich aber nicht wirklich verbessert.
«An manchen Tagen hat es derart bestialisch gestunken, dass es Brechreiz auslöste», sagt Franz Imhof, der Nähe der abgebrannten Anlage wohnt. «Wir hätten uns gegen einen Wiederaufbau vehement gewehrt», sagt Franz Imhof, «deshalb wird der heutige Tag mit dem Entscheid zur Betriebseinstellung zum Freudentag.»
Keine Änderung für Kunden
Private und Gastrobetriebe im Kanton Uri können Grüngut und Speisereste weiterhin in eine Sammlung geben. Mit der zentralen Organisation für Abfallbewirtschaftung im Kanton Uri sind entsprechende Verwertungslösungen vereinbart. Das Urner Grüngut wird in die Kantone Nidwalden, Obwalden und Schwyz geführt und zu Strom und Kompost weiterverarbeitet.
Brandursache unbekannt
Das Biomassekraftwerk in Altdorf ging 2009 in Betrieb und produzierte aus Grüngut und Speiseresten jährlich Strom für rund 150 Haushalte. Am 3. November 2012 zerstörte ein Brand Teile der Anlage. Die Ursache ist gemäss den Betreibern noch ungeklärt. Im Vordergrund steht ein technischer Defekt.