Weil es im Kanton Zug zu wenig Unterkünfte und Wohnungen für Asylsuchende gibt, beschritt die Regierung einen ungewöhnlichen Weg: Sie schrieb den Bau eines neuen Asylzentrums öffentlich aus. Den Zuschlag erhielt die Hotz Obermühle AG in Baar, die auf einem Grundstück im Zentrum einen dreigeschossigen Neubau plant.
«Es geht uns nicht um Politik»
Am Informationsabend vom Dienstag stiess das Projekt auf grosses Interesse: Der Gemeindesaal war bis auf den letzten Platz gefüllt. «Uns geht es nicht um Politik», sagte Roman Hotz als Vertreter der Familie, die hinter der AG steht. «Wir wollen, dass sich die Asylsuchenden besser integrieren können, und dafür braucht es zweckmässige Unterkünfte.»
Mit ihrem Vorschlag konnte die Hotz AG auch die Zuger Regierung überzeugen. Geplant sind 17 4-Zimmer-Wohnungen für sechs bis acht Personen. Der Kanton mietet das Gebäude und bezahlt dafür 380 Franken pro Person und Monat. So viel, wie auch der Bund pro Flüchtling den Kantonen bezahlt.
Ängste, aber auch Begleitgruppe
An der Versammlung wurden durchaus auch Ängste und Unbehagen geäussert, zum Beispiel bezüglich der Sicherheit. Die Behörden von Kanton und Gemeinden sowie die Polizei versuchten diese zu zerstreuen.
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Andernorts gebe es nur wenig Probleme mit Asylsuchenden, das neue Zentrum werde überwacht. Es wurde aber auch bekannt, dass sich bereits eine Begleitgruppe bildet, die bei der Betreuung der Asylsuchenden mitarbeiten will.
Noch diese Woche soll das Baugesuch eingereicht werden. Dank vorgefertigten Holzelementen dürfte der Bau nur gerade drei Monate dauern. Bis im Herbst dieses Jahres oder Anfang Winter soll das Zentrum fertig erstellt sein.