Der Luzerner Regierungsrat Guido Graf will in seinem Jahr als Regierungspräsident nah beim Volk sein. Deshalb stattet er allen 83 Gemeinden im Kanton einen Besuch ab. Dabei können ihn Interessierte aus der Bevölkerung begleiten. Um Werbung für diese Tour zu machen, veröffentlichte die Neue Luzerner Zeitung ein halbseitiges Inserat.
Dabei stellt sich die Frage, in welche Abhängigkeiten sich Guido Graf und die Neue Luzerner Zeitung damit begeben – eine Frage, die auch in einem Kommentar auf der Internetplattform lu-wahlen.ch aufgeworfen wurde.
Das zuständige Departement stellte bei der Neuen Luzerner Zeitung die Anfrage für eine Zusammenarbeit. «Politisch war dieses Vorgehen sicher nicht optimal – wir würden das im Nachhinein anders machen und die Kosten selber übernehmen», sagt Guido Graf auf Anfrage von SRF.
Von einem Mediensponsoring will man bei der Neuen Luzerner Zeitung nicht sprechen. «Die einzige Abmachung war dieses eine Inserat», sagt Jérôme Martinu, der stellvertretende Chefredaktor. Zugegebenermassen habe man hier aber zu wenig Fingerspitzengefühl gezeigt. Redaktionell sei man aber absolut unabhängig. Man habe sogar schon einige kritische Artikel zur Sommertour des Regierungspräsidenten veröffentlicht.