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Zentralschweiz «Hangrutsch in Beckenried ist nicht bedrohlich»

Oberhalb von Beckenried rutscht das Gebiet Bodenberg talwärts. Die Rutschung hat ähnliche Dimensionen wie die aktuell massiven Hangbewegungen in Sarnen. In Beckenried sind mehrere Gebäude betroffen. Doch der Geologe gibt Entwarnung.

Das Gebiet Bodenberg ist schon länger instabil, die Rutschung hat im April aber massiv zugenommen. Betroffen sind ein Wohnhaus, vier Ferienhäuser und drei  landwirtschaftliche Kleingebäude, informiert der Gemeinderat von Beckenried.

Stefan Tobler steht auf einer Wiese, im Hintergrund ist ein Berg.
Legende: Der Geologe Stefan Tobler untersucht den Hangrutsch oberhalb von Beckenried. SRF

«Der Hang ist schon länger in Bewegung, aber in den letzten drei Wochen, hat die Geschwindigkeit zugenommen. Der Hang rutscht ungefähr 20 Zentimeter pro Tag. Es besteht aber zur Zeit keine Gefahr, wir überwachen den Hang und haben alle nötigen Vorkehrungen getroffen», so der Geologe Stefan Tobler, welcher den Hangrutsch untersucht.

Bis jetzt habe man die Bewohner des einzigen bewohnten Hauses auf dem Gelände noch nicht evakuieren müssen. Das Wohnhaus rutsche auf dem 200 Meter breiten und 900 Meter langen Bodenteppich samt Fundament und Leitungen im Boden mit dem Hang mit. Das Haus sei zwar schon etwas in Mitleidenschaft gezogen worden, aber immer noch bewohnbar, so Stefan Tobler weiter.

Sorgen vor dem grossen Regen

Das grösste Problem sind zur Zeit die Geröllmassen, die durch den Abbruch in den Bach unterhalb des instabilen Hanges rutschen.

Landkarte mit eingezeichnetem Hangrutschgebiet.
Legende: Kartenausschnitt des Hangrutschgebiets im Bereich Bodenberg / Berg-Studi. zvg

Damit der Bach nicht plötzlich über die Ufer treten kann, werden zur Zeit die Böschungen abgeholzt, um eine Stauung zu verhindern. Grössere Abbrüche werden befürchtet, wenn es intensiv regnen würde. Trotzdem rechnen die Fachleute nicht damit, dass das Bachbett gefüllt würde.

Arbeitsgruppe plant weitere Massnahmen

Als Sofortmassnahme wird das ganze Gebiet intensiv überwacht, gefährdete Strassenabschnitte wurden gesperrt und der Lielibach wird ausgeholzt und freigehalten. Die Gemeinde, der Kanton und Fachleute bilden eine Arbeitsgruppe um die Entwicklung zu verfolgen und weitere Massnahmen zu planen.

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