Gelernte Köche, die sich weiterbilden wollen, brauchen Ausdauer. Nach der Lehre sind sie oft gezwungen, ihr Wissen im In- und Ausland zu vertiefen. Meistens geschieht dies zu schlechten Konditionen und einem tiefen Lohn. Viele junge Köche sind nicht mehr bereit, diesen Aufwand zu betreiben und verlassen ihren Beruf.
Mit seiner Idee einer Höheren Fachschule für Kochkunst und Kochwissenschaft mit eidgenössischem Diplom wollte der bekannte und kreative Koch Stephan Wiesner aus Escholzmatt die Weiterbildung für Jungköche attraktiver machen. «Anstatt in die Ferne zu ziehen für die Weiterbildung, kommen die Köche als Dozenten zu den Jungen an diese Schule», so Wiesners Vision.
Trägerschaft durch den Branchenverband ist Voraussetzung
Um eine Höhere Fachschule mit einem eidgenössische Diplom betreiben zu können, braucht es die Berufsverbände als Trägerschaft. Die Verbände müssen für einen Rahmenlehrplan besorgt sein, und das Bedürfnis für eine Schule nachweisen, sagt Max Züst, Leiter des zuständigen Verbandes Hotel und Gastro Formation in Weggis.
«Ein Entscheid contre-cœur»
Man habe Wiesner die Unterstützung für die Idee einer Höhere Fachschule erst nach langen Gesprächen und contre-cœur verweigert. Man unterstüze grundsätzlich die Idee einer schulischen Weiterbildung für Köche, sagt Züst weiter. Die Form mit einem eidgenössichen Abschluss erachte er aber nicht als die richtige Form. Besser wäre es, eine private Schule - beispielsweise mit einer Stiftung im Rücken - anzustreben.