Die 33-Jährige ist mit einem Herzfehler zur Welt gekommen. Priska Leutenegger freut sich darauf, sich eine Woche lang mit Leuten zu unterhalten, die das gleiche oder ähnliches erleben wie sie. Mit einem Herzfehler zu leben, sei nicht immer einfach.
Priska Leutenegger wollte Medizin studieren. Die Matura war aber für sie körperlich zu anstrengend und deshalb musste sie sich von diesem Traum verabschieden. Heute ist sie medizinische Laborantin. «Heute weiss ich, es war der richtige Weg. Es hat aber lange gebraucht, bis ich so weit war. Es ist wichtig Schmerz und Traurigkeit zuzulassen.»
Zum Leben wie zum Tod haben herzkranke Menschen sicherlich eine andere Beziehung als gesunde Menschen, ist Priska Leutenegger überzeugt. «Ich lebe intensiver und mache mir über die Pensionskasse gar keine Gedanken.»
Die Krankheit wird unterschätzt
Die europäische Herzkonferenz wird von den Betroffenen organisiert. Vor 20 Jahren wurde sie zum ersten Mal durchgeführt. Sie findet alle zwei Jahre statt. Dieses Jahr in Baar nehmen 50 herzkranke Menschen teil. Es werden auch Ärzte eingeladen.
Die Eröffnungsrede in Baar hielt der Kardiologe Erwin Oechslin. Der gebürtige Einsiedler ist spezialisiert auf Erwachsene mit angeborenem Herzfehler. Er lebt und arbeitet in Toronto/Kanada. «Diese Konferenz ist enorm wichtig. Die Krankheit kommt häufig vor und wird immer noch unterschätzt. Einen Herzfehler kann man reparieren, aber niemals heilen.»
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr