Viele ältere Leute müssen in ein Heim, weil sie ihren Alltag nicht mehr in den eigenen vier Wänden bewältigen können. Oft kann der Umzug in ein Heim aber schon mit wenig Hilfe abgewendet werden: etwa mit Hilfe beim Einkaufen, Putzen, Aufräumen. Die Genossenschaft Kiss – die Abkürzung steht für «keep it simple and small», was soviel bedeutet wie «halten wir es einfach und unkompliziert» – rechnet hier mit einem Sparpotenzial für die öffentliche Hand von rund 20 Millionen Franken pro Jahr alleine im Kanton Zug.
Vorsorgen für später
«Oftmals müssen Leute in einem Heim platziert werden, die eigentlich nicht dort hingehören», sagt Tabea Zimmermann, die designierte Genossenschafts-Präsidentin des Stadtzuger Ablegers. «Mit nur wenig Hilfe können diese Leute bereits zuhause bleiben.»
Seit 2015 gibt es Kiss auch in Cham. Die 75-jährige Maya Mumenthaler ist Mitglied – und begeistert: «Ich war noch nie so glücklich im Leben.» Glücklich macht sie nicht nur, dass sie ihrem Nachbar und einer anderen Frau unter die Arme greifen kann, sondern auch, «dass ich mir jetzt keine Sorgen mehr um meine Zukunft machen muss. Ich weiss nun, dass ich Hilfe erhalte, wenn ich welche brauche».