Der Bund hat die Schweiz in Asylregionen eingeteilt. Für die Region Zentral- und Südschweiz sind langfristig 690 Unterkunftsplätze in zwei Bundeszentren geplant. Als der eine Standort ist nun das Areal Wintersried in Seewen-Schwyz gewählt worden, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) mitteilt.
Das SEM hat mit der Standortgemeinde Schwyz eine Absichtserklärung über die Nutzung des Areals abgeschlossen. Das SEM will für das Ausreisezentrum einen Neubau mit 340 Betten realisieren. Das SEM rechnet damit, dass mit dem Bau nicht vor 2018 begonnen werden kann.
Asylbewerber dürften aber schon 2016 auf dem Areal Wintersried leben. Wegen der angespannten Lage im Asylbereich würden die bestehenden Hallen umgenutzt. Diese Anlage solle im Frühling 2016 mit 250 Asylsuchenden belegt werden. Das Wintersried sei aus organisatorischer, finanzieller und raumplanerischer Sicht am besten geeignet.
Kanton befürchtet negative Auswirkungen
Der Standortkanton Schwyz sieht dies anders. Er befürchtet, dass das Bundeszentrum die Entwicklung des Schwyzer Talbodens zwischen Schwyz und Brunnen erschweren werde. Vorbehalte hat er auch wegen der Verkehrserschliessung.
Beim SEM heisst es auf Anfrage von Radio SRF, dass es sich bei Wintersried um ein Bundesgelände handle. Eine explizite Zustimmung des Standortkantones sei nicht nötig.
Gemeinde Schwyz erhält Gegenleistung
Die Absichtserklärung zwischen dem SEM und der Gemeinde sieht vor, dass jener Teil des Areals Wintersried sowie das Zeughausareal im Baurecht angeboten werden. Die Gemeinde könnte diese Flächen zur wirtschaftlichen Entwicklung oder für gemeindeeigene Bauten nutzen.
Wird in Seewen ein Ausreisezentrum realisiert, wird der Bund dem Kanton entsprechend weniger Asylsuchende zuteilen. Die Gemeinde Schwyz werde den Kanton entsprechend ersuchen, die Kompensation der Gemeinde weiterzugeben und ihr keine weiteren Asylsuchenden zuzuweisen.
Der Bund erwartet, dass in Seewen über 30 Millionen Franken investiert werden müssen. Im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten solle die lokale und regionale Wirtschaft von den Investitionen und später vom Betrieb profitieren können, teilte das SEM mit. Zudem schaffe das Zentrum rund 40 Stellen.