An der Tagesschule der Stadt Zug sind die Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klasse gerade an einer Gruppenarbeit. Es wird getuschelt, vielsagende Blicke werden ausgetauscht. Der Grund: Ein Bildungswissenschafter aus Japan, eine Schulleiterin aus Deutschland und ein Rektor aus Norwegen schauen ihnen genau über die Schultern.
Ihr Interesse gilt dem ganz konkreten Unterricht. Yoshihiro Imoto, ein Bildungswissenschafter aus Japan, stellt unter anderem fest, dass die Schulzimmer individueller gestaltet sind als jene in Japan. Das mache das Bildungsumfeld vielfältiger.
Stefanie Paret ist Leiterin einer Sonderschule in Baden-Württemberg. Bei ihnen werde nun ein integriertes Schulsystem eingeführt. Da sei es natürlich spannend zu sehen, wie das an einer Tagesschule in Zug umgesetzt werde.
Neue Ansätze beobachten und übernehmen
Und auch wenn die skandinavischen Staaten in Sachen Tagesstrukturen als grosse Vorbilder gelten, zieht der Schulrektor aus Norwegen ebenfalls eine positive Bilanz. Er habe genau beobachtet wie die Schulkinder von der ersten Klasse dazu aufgemuntert werden, selbstständig zu arbeiten. Diese Formen des Unterrichts kenne man zwar in Norwegen, man könne aber immer wieder neue Ansätze bei deren Umsetzung übernehmen.
Die Fachleute sind sich einig: Unterschiede in den Schulsystemen der verschiedenen Ländern gibt es einige, dennoch liessen sich viele Parallelen erkennen. Und das sei, bilanziert Clemens Diesbergen, Prorektor der Pädagogischen Hochschule Zug, «auch beruhigend».
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr.