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Eine Reihe von Briefkästen.
Legende: Der berüchtigte «Mamic-Klan» hat in Alpnach eine Briefkastenfirma betrieben. Symbolbild Colourbox

Zentralschweiz Internationaler Fall von Korruption beschäftigt Obwalden

Die Staatsanwaltschaft Obwalden hatte in den letzten Monaten alle Hände voll zu tun. Wie nun bekannt wurde, führt sie umfangreiche Ermittlungen gegen einen kroatischen Klan. Diesem werden unter anderem Steuerhinterziehung und Geldwäscherei vorgeworfen.

Es war im Januar 2016, als die Staatsanwaltschaft des Kantons Obwalden die Ermittlungen gegen den kroatischen Klan aufgenommen hat. Dem ging ein Rechtshilfegesuch aus Kroatien voraus. Nun führt Obwalden die Untersuchungen für alle Kantone in der Schweiz; involviert sind auch Zürich, Tessin und Genf.

Im Mittelpunkt steht der berüchtigte Mamic-Clan rund um die Brüder Zoran und Zdravko Mamic. Letzterer gilt als mächtiger Strippenzieher im kroatischen Fussball.

Das ist gesamtschweizerisch gesehen ein eher grosser Fall.
Autor: Esther Omlin Oberstaatsanwältin Kanton Obwalden

Obwalden ist deshalb in den Fall verwickelt, weil der Klan in Alpnach eine Briefkastenfirma betrieb. Über diese wurden eine Reihe von fragwürdigen Finanztransaktionen abgewickelt. Die Obwaldner Oberstaatsanwältin Esther Omlin bestätigt einen entsprechenden Bericht der Neuen Obwaldner Zeitung vom Montag.

Gegenüber SRF sagt Omlin: «Das ist nicht nur für den Kanton Obwalden ein grösserer Fall, sondern auch gesamtschweizerisch gesehen.Wir haben viele Unterlagen von Bankkonten erhalten und diese in den letzten Monaten gesichtet. Das waren enorm viele Transaktionen, welche über die jeweiligen Konten gelaufen sind.»

Hauptarbeiten abgeschlossen

Dabei sei es auch darum gegangen, die Firmengeflechte, welche für die Transaktionen verwendet wurden, genauer unter die Lupe zu nehmen. Das Ziel: Herausfinden, wer und welche anderen Länder involviert waren.

In einem nächsten Schritt werden Mitte Juli in Obwalden Zeugen befragt. «Das sind zwar nicht viele. Aber viele haben das Recht, bei der Zeugenbefragung dabei zu sein», sagt Oberstaatsanwältin Esher Omlin dazu.

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