Auf der Urner Alp Gitschenen, unterhalb des Risetenstocks, wurden 14 Schafe tot aufgefunden. Ausserdem werden mehrere Tiere vermisst oder konnten noch nicht gezählt werden. Der Jagdverwalter des Kantons Uri geht aufgrund des Rissbildes «stark von einem Wolf aus». Proben sollen nun Gewissheit bringen.
Bereits vor zwei Wochen schlug in Emmetten im Kanton Nidwalden ein Wolf zu und riss acht Schafe. Zuvor wurde das Tier von einem Autofahrer fotografiert.
Sofortmassnahmen eingeleitet
«Herdenschutzspezialisten waren heute im Gebiet und haben Schutzmassnahmen diskutiert», schreibt die Urner Jagdverwaltung auf Anfrage von Radio SRF. Bereits beschlossen sei der Abtrieb der Schafe in tiefer gelegenes Gebiet mit der Möglichkeit, die Tiere nachts in Ställen unterzubringen. Ebenfalls geprüft wird der Einsatz von mobilen Herdenschutzgruppen, die mit speziell ausgebildeten Hunden vor Ort sein können.
Abschuss wird geprüft
Wenn ein Wolf eine gewisse Anzahl Schafe reisst, grosse Schäden beim Wild anrichtet oder Menschen gefährdet, dann kann das geschützte Tier geschossen werden.
«Wir müssen das Ausmass der Angriffe klären und je nachdem einen Abschuss prüfen», sagt der zuständige Urner Regierungsrat Beat Arnold gegenüber Radio SRF. Der Bund müsse den Abschussantrag genehmigen. Der Entscheid liege schlussendlich beim Regierungsrat, so Beat Arnold. Nach Angaben des Bundes leben in der Schweiz aktuell 25 bis 30 Wölfe.