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In seiner neuen Ausstellung «Zauber des Anfangs» widmet sich das Haus zum Dolder Beromünster der barocken Jesuskindverehrung sowie einem früheren Weihnachtsbrauch im Stift St. Michael Beromünster.
«Einheimische» Jesuskindfiguren aus Wachs
Grund für die Ausstellung im Haus zum Dolder Beromünster ist ein einzigartiger Brauch, welcher nicht mehr praktiziert wird und in den letzten Jahren fast in Vergessenheit geriet. Ab dem 18. Jahrhundert wurde im Stift St. Michael in Beromünster auf allen Altären der Kirche in der Weihnachtszeit am Fuss des Altarkreuzes ein Kästchen mit einer kleinen, reich geschmückten Jesuskindfigur aus Wachs angebracht. Im Auftrag eines Münsterer Chorherren wurden diese kleinen, filigranen Figuren in Frauenklöstern angefertigt, vorwiegend im Kloster Hermetschwil. «Die Herstellung der Figuren war für diese Klosterfrauen eine Form der Meditation», sagt Urs-Beat Frei, Museumsleiter im Haus zum Dolder. Einige dieser Kästchen sind bis heute erhalten geblieben und sind jetzt in der neuen Ausstellung zu sehen.
Spezielle Figur aus den Philippinen
Nebst den «einheimischen» Jesuskindkästchen sind Exponate aus anderen europäischen Ländern zu sehen, aber auch aus den Philippinen. Dabei handelt es sich um eine alte Kopie einer Jesusfigur, welche dort verehrt wird, erzählt Urs-Peter Frei. «Es gilt als ältestes christliches Kultbild auf den Philippinen.» Dazu wird bei der Ausstellung auch ein überraschender Bezug zur Gegenwart geschaffen.
Die Ausstellung «Zauber des Anfangs» ist auch eine Zusammenarbeit der drei Münsterer Kulturinstitutionen Haus zum Dolder, Stift St. Michael und Schlossmuseum. Ziel sei es, Beromünster mit seinem über tausendjährigen Chorherrenstift und dem reichen Erbe an Kunst und Kultur mehr Beachtung zu verschaffen, erklärt Urs-Beat Frei vom Haus zum Dolder.
Regionaljournal Zentralschweiz, 12:03 Uhr